The Hunt for Red October
für Game Boy

cover.png
LostInSpace:
Firma: Beam Software
Jahr: 1991
Genre: Action
Thema: Spionage / Schifffahrt
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 438
Rezension von LostInSpace (27.07.2024)
Avatar

Bei militärischen U-Boot-Einsätzen war – spielehistorisch gesehen – zuerst der zentrale Gefechtsstand, sozusagen das Cockpit des Bootes, der Blickpunkt des Geschehens. In Titeln wie Silent Service konnte der Spieler dort die Instrumente wie Sonar oder Periskop benutzen, um die richtigen Koordinaten für den weiteren Kurs zu bestimmen. Die Game-Boy-Umsetzung einer Kinofilm-Lizenz mit dem Thema sollte offenbar mehr in das typische Scrolling-Action-Schema dieses Handhelds passen und so ist ein ziemlich einzigartiger U-Boot-Shmup entstanden.

Der Plot

Das Intro nimmt die Spionage-Story um ein entführtes russisches Super-U-Boot namens Roter Oktober auf. Der Spieler steuert dieses in der Seitenansicht durch lange horizontale Unterwasser-Level. Natürliche Gesteinsformationen oder zufällige Schiffswracks können dort als Deckung vor gegnerischen U-Booten genutzt werden. Bei Beschuss von der Oberfläche durch Hubschrauber, Zerstörer oder Flugzeugträgern hilft die „Superwaffe“ des Super-U-Boots, nämlich die lautlose Schleichfahrt mittels des fortschrittlichen Kavitationsantriebs. Stattet man sein Schiff außerdem noch mit Zielsuchraketen aus, können die feindlichen Schiffe quasi auf Knopfdruck neutralisiert werden. Einzig das Einsammeln dieser Power-Ups gestaltet sich aufgrund der verschlungen Unterwasserstrukturen oft schwierig und führt zu einem Taktieren um günstige Schusspositionen und gute Verstecke. Oder man spart sich das Auffinden der Zielsuchraketen und schießt sich mit den einfachen – aber unbegrenzt verfügbaren – Torpedos den Weg frei. So kann ein an der Oberfläche dümpelnder Zerstörer, der in die falsche Richtung schaut, von der anderen Seite schnell überrascht werden.

Die Herausforderung wird erhöht zum einen durch besonders enge und gut bewachte Passagen und zum anderen durch herausfordernde Endbosse. Diese unter Wasser gelegenen stationären Abwehranlagen, haben nur winzige Schwachstellen, die von riesigen Kanonen oder Laserschranken extrem gut geschützt sind und daher oft mehrere Anläufe erfordern.

13.png
Innerhalb der Station

Schon anhand dieser recht fantasievoll ausgestatteten Bunker wird deutlich, dass die Lizenz nicht für eine detailgetreue Szenerie genutzt wurde. Während die Heimcomputer-Versionen Szenen wie das Abseilen aus einem Hubschrauber oder die Entschärfung einer Bombe enthalten, kann man auf der NES-Version kleine Videosequenzen mit politischem Säbelrasseln als Referenz zum Film sehen.

Laut Anleitung kann The Hunt for Red October auch zu zweit über das Link-Kabel gespielt werden, wobei ein Spieler das U-Boot steuert und der andere die Angriffe mit den Feinden ausführt. Ob das Spaß macht, konnte ich nie testen. Trotzdem war dieses Spiel seinerzeit ein persönlicher Favorit in meiner Sammlung. Lediglich der recht hohe Schwierigkeitsgrad aufgrund der fehlenden Speichermöglichkeit hat mich davon abgehalten, es allzu oft zu spielen.

Tatsächlich konnte ich auch heute noch phasenweise den beabsichtigten Spielspaß nachempfinden, also die Spannung, hinter feindlichen Linien zu manövrieren. Als nette Abwechslung zu den vielzähligen anderen actiongeladenen Shmups mit dem generischen Weltall-Setting, hat mir das unaufgeregte gleichbleibende Unterwasser-Gameplay gut gefallen.

Kommentare (1) [Kommentar schreiben]

LostInSpace:
Tom Clancys Spionage-Thriller The Hunt for Red October erschien 1984, woraufhin die beliebte Kriegsspielthematik umgehend auf dem Heimcomputer-Markt versoftet wurde. Als dann 1990 der Film in die Kinos kam, hatte bereits ein großer japanischer Konzern mit N am Anfang großen Erfolg mit seinen Konsolen. Auch auf dem kleinsten dieser Geräte – dem Game Boy – sollte das Spiel in völlig überarbeiteter Form, aber unter dem gleichen Namen, erscheinen.
[Antworten]

Quiz