The Heart of Salamanderland
für Schneider CPC

LostInSpace:
Firma: Juan J. Martínez
Jahr: 2024
Genre: Action
Thema: Sonstige Fantasy
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 523
Rezension von LostInSpace (13.07.2024)
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Ein neues Jump’n’Run Game für den Homecomputer? Ein Genre, dass zumindest ein Jahrzehnt kommerziell für genau solche Plattformen beackert wurde? Ja, sogar viele! Der quirligen Homebrew-Szene sei gedankt. The Heart of Salamanderland für den Schneider CPC sprach rein optisch sofort mein Entdecker-Herz an.

Indiana Jones war garantiert das Idol von dem Helden Patton, dessen Peitsche aus Salamanderland – nicht etwa aus Castlevania – stammt. Auf dem Titelbild wirft er sich in Pose und beeindruckt damit grafisch jeden Schneider Fan aufs Äußerste. In der Höhle Dragon’s Tail sucht er nach 9 Tränen des bösen Guardian, die dieser dort irgendwo vergossen hat. Über 50 Bildschirme lässt Patton an sich vorbei flippen, um der als Backsteingemäuer dargestellten Höhle mit all den Monstern und versperrten Türen zu entkommen.

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Der böse Guardian

Patton erwehrt sich dabei fliegenden Geistern, schwertschwingenden Skeletten, Feuerball-schießenden Zwergen und schlurfenden Zombies. Er entwickelt ein Gefühl dafür, eine imaginäre Landkarte der besuchten Räume anzulegen, damit er wichtige Lebensenergie-Punkte gewinnt und die Übersicht nicht verliert. Da sein Leben geradlinig ist, werden auch keine Teleporter oder bewegliche Plattformen sein Vordringen behindern.

Dies ist keine Kritik an dem Fehlen weiterer spannender Game-Elemente, die ähnliche Spiele wie Rick Dangerous – dieses wurde übrigens auch für den Schneider konvertiert – so erfolgreich gemacht haben. Dort hat man auch mit rollenden Felsen, Sprengladungen und fliegenden Speeren zu kämpfen und der Bildschirm scrollt beim Übergang zum nächsten anstatt nur zu flippen. The Heart of Salamanderland gehört im Vergleich eben nur nicht zur Oberklasse.

Trotzdem verkörpert Patton einen Helden eines solchen Kalibers, dass sich dem Spieler am Ende die Frage aufdrängt, ob sich Patton vor dem Guardian oder dieser sich vor Patton fürchtet. Aber Achtung, das Spiel kann nicht gespeichert werden. Das Einzige was bleibt, ist der zackige Chiptune, der als ständige Begleitmusik munter aus dem AY-3-8912 sprudelt.

The Heart of Salamanderland ist ein wurzel-lastiges Spiel, wenn es dieses Wort überhaupt gibt. Maskulinität gepaart mit Banalität. Ein solches Spiel einfach nur stumpfsinnig zu nennen, wäre eine Beleidigung. Es ist eine Hommage an eines der frühesten Genres des Video-Gaming.

Kommentare (1) [Kommentar schreiben]

LostInSpace:
Wer Jump’n’Run-Spiele mit schneller Action verbindet, denkt vielleicht an Sonic the Hedgehog. Die Umsetzung für den C64 hat durch die Portierung von einer fortgeschrittenen Konsole auf den Homecomputer aber viel von seiner Schnelligkeit eingebüßt. Geht man noch einen Schritt zurück, landet man vielleicht bei The Heart of Salamanderland auf dem Schneider CPC und wird staunen, wie weit zurück die Wurzeln dieses Genres reichen können.
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