Cave Noire

Andere Titel:
カーブノア [jp]
Firma:
Konami
Jahr:
1991
System:
Game Boy
Genres:
Action / Rollenspiel
Tags:
Schwerter & Magie / Einzigartig
Sprache:
Englisch (inoffiziell)
Mittlere Wertung:
3/5

Meinung damals

Eigentlich bin ich kein Freund von Rollenspielen, doch von Cavenoire kam ich überhaupt nicht mehr los. […] Grafisch ist das Konami-Rollenspiel zwar kein Highlight, die musikalische Begleitung ist jedoch gelungen. Schade nur, daß nach Aussage von Konami keine Version mit deutschen Texten zu erwarten ist. Wer aber ein richtiger Rollenspieler ist, der freut sich über die zusätzliche Aufgabe der Hiroglyphen-Entschlüsselung.

Jan Barysch, Video Games 2/93 

Bericht von LostInSpace (14.09.2024) – Game Boy

Bei Rollenspielen für den Game Boy fällt nicht nur dem Nostalgie-Fan sofort Pokemon ein, das auf einer Welle des Erfolgs aus Japan zu uns herüberschwappte, nachdem die Übersetzung ganze drei Jahre auf sich warten ließ. Wir drehen die Uhr aber nochmal zurück, als – noch lange vor Pokemon – ein Rollenspiel namens Cave Noire in Japan erschien. Die Reaktionen waren nicht überschwänglich und weit entfernt vom Boom, den Pokemon auslöste. Aufgrund einer fehlenden Übersetzung erlangte Cave Noire auch niemals internationale Beachtung.

Bei der Entwicklung ließ man sich von sogenannten Roguelike Rollenspielen inspirieren. Diese waren aber schon damals wegen der schmucklosen ASCII-Grafik und der Steuerung über komplizierte Tastatur-Befehle nicht mehr besonders angesagt. Andere typische Merkmale wie statistikbasierte Kämpfe und stufenweise Charakterentwicklung kennt man natürlich auch heute noch. Das wesentliche Element dieser Rogue-Likes sind für jedes Spiel erneut ausgewürfelte – also zufallsgenerierte – Dungeons. Dieser Bestandteil ist besonders prägend für das Gameplay von Cave Noire.

Die Unterwelt
Die Unterwelt

Im Gegensatz zu der zusammenhängenden Spielewelt von Pokemon, durchläuft der Spieler pro Versuch einen aus mehreren Ebenen bestehenden Dungeon mit einer speziellen Quest. Die Monster und Schätze werden beim Start zufällig darin verteilt. Ziel ist das Erreichen der Medaille, die ab einem bestimmten Schwierigkeitsgrad verliehen wird. Die Suche nach den Quest-Items in den Zufalls-Labyrinthen führt an vielen und meist stärkeren Gegnern vorbei. Die eigenen Skills sind anhand des Schwierigkeitsgrades der Quest vorgegeben und können – anders als in heute verbreiteten Rollenspielen – nur minimal verbessert werden. Stattdessen ist eine perfekte Ausweichstrategie der Schlüssel. Indem man die gegnerischen Bewegungsmuster gut kennt und Items wie Unsichtbarkeit, Heiltrank, Feuerzauber gezielt einsetzt, kommt man vorsichtig in dem Dungeon voran. Das generierte Design ist zwar meistens fair, aber mit steigendem Schwierigkeitsgrad spielt der Faktor Glück eine zunehmende Rolle. Deswegen kommt die automatische Speicherung nach einem absolvierten Level sehr gelegen.

Ein Orden
Ein Orden

Cave Noire ist somit – auf den Kern reduziert – ein kurzweiliges Vergnügen, das aufgrund des Zufallselementes eher eine gute Risikokalkulation, als die Rollenspiel-typische Kampftauglichkeit erfordert. Pokemon konnte wohl von derartigen Vorgängern profitieren und ein anderes Erfolgsrezept finden. Angesichts des daraus resultierenden immensen Dickichts gleichartiger japanischer Rollenspiele ist Cave Noire aufgrund der einzigartigen Spielemechanik allerdings viel besser gealtert.


  1. Roguelike:

    Untergruppe der Rollenspiele, zurückgehend auf Rogue. Typische Merkmale sind zufällig generierte Dungeons, „Permadeath“ (d.h. beim Tod der Spielfigur werden eventuelle Speicherstände automatisch gelöscht) und rundenbasiertes Spielprinzip.  ↩︎

  2. Dungeon:

    Unterirdisches Verlies, in das der Spielercharakter hinabsteigt, und in dem Monster hausen und Schätze zu finden sind.  ↩︎

  3. Quest:

    Aufgabe, die der Spielercharakter erhält, häufig in Rollenspielen.  ↩︎

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