Wenn ich jetzt sage „Ich bin enttäuscht“, dann ist das die Untertreibung des Jahres. Da wird man auf Messen mit schicken Grafikstudien aufgegeilt, bekommt bei der deutschen Version den leibhaftigen Jörg Wontorra zu Gehör – und dann spielt sich der Schickimicki-Polygon-Dribbelpower-Wunderbraten wie die Seuche.
Nun, ich war nie einer der Besten in Fußball-Spielen… allerdings ist es ein schlechtes Zeichen, wenn ich es nicht schaffe, den Torwart zu bewegen. Ok, es gelang mir, dass er seinen Arm hob… aber das war es dann auch schon. Dadurch beschränkt war es natürlich nicht sehr hart vom Computerspieler geschlagen zu werden, da er eigentlich nur auf das Tor schießen musste, um zu punkten. Tja… ich muss zugeben, das führte zu Frustation. Ich bin gewillt zu glauben, dass es nur meine gewöhnliche, bescheidene Intelligenz war, die es mir verhinderte, herauszufinden wie der @#!* Torwart möglicherweise überzeugt werden könnte, mehr zu machen, als nur seinen Arm zu heben, in der Hoffnung den Ball zu erreichen, ohne sich zu bewegen oder sogar zu springen. Abgesehen davon ist das Spiel immerhin halbwegs unterhaltsam. Wenn man damit leben kann, einen Spieler zu kontrollieren, der sich irgendwo im Hintergrund befindet, anstatt einen neben dem Ball und natürlich mit einem automatischen Spielerwechsel, sobald man den Ball erreicht… ich muss fair sein – das passiert nicht ständig – nur in den ungünstigsten Situationen. ;)
Während es heute normal ist, war 1995 die 3D-Ansicht etwas total Revolutionäres und deshalb kann es sein, dass sie nicht immer perfekt funktioniert – der Winkel könnte sich gerade dann verändern, wenn man versucht zu schießen… mit dem erwarteten Resultat das Tor komplett zu verfehlen.
Es gibt zwei verschiedene Modi, in denen gespielt werden kann – Simulation und Arcade – der einzige Unterschied zwischen beiden scheint zu sein, dass im letzteren der Computerspieler ein wenig dümmer ist, was einem die Chance gibt, das Spiel zu gewinnen (was mit nicht gelang…).
Im Falle, dass man sich in die Steuerung einarbeitet (was auf jeden Fall möglich ist – gebt nicht auf, nur weil ich es tat ;) ), kann man in einer Liga oder Meisterschaft spielen, wobei man eine Nationalmannschaft seiner Wahl steuert (obwohl die richtigen Namen vorhanden zu sein scheinen, konnte ich keinen Einfluß auf das Gameplay feststellen – alle Spieler scheinen komplett gleich – jedoch spielen „schwächere“ Länder dämlicher). Natürlich ist ein kurzes Freundschaftsspiel auch möglich. Das Spiel ist für 1–4 Spieler mit Tastatur oder Joystick konzipiert (mein Joystick schien allerdings nicht zu funktionieren, dadurch konnte ich diese Steuerung nicht testen – die Tastatur war mehr oder weniger OK).
Alles in Allem könnte das eigentlich ein gutes Spiel sein, wenn man sich die Zeit nimmt, um sich einzuarbeiten – für die, die nur schnell eine Runde spielen wollen, ist es wirklich keine gute Wahl.
Technische Notiz: Um das Spiel zu starten, muss man das virtuelle CD-ROM-Laufwerk auf das Spielverzeichnis setzen. Standardmäßig ist es das Laufwerk E:. Editiere SOCCER.BAT, um den Laufwerksbuchstaben zu ändern.
Übersetzt von fuxxxyfloppy
