Warlords III: Reign of Heroes

Andere Titel:
Warlords III: Darklords Rising
Firmen:
Strategic Studies Group (SSG) / Red Orb
Jahr:
1997
Systeme:
PC (Windows) / PC (SVGA)
Genre:
Strategie
Tags:
Multiplayer / Krieg / Schwerter & Magie
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Es ist schon seltsam: Jeder neue Warlord gefällt mir besser als sein Vorgänger, so richtig überzeugen konnte mich aber bislang keiner, noch nicht mal der bislang beste dritte Teil. Dies liegt vor allen an zwei grundsätzlichen Mängeln, denen SSG in all den Jahren zu wenig Beachtung schenkte: Zum einen entspricht die Intelligenz des Computers nach wie vor in etwas der eines Primaten. Daher artet das Spiel nach einigen Runden in eine ziemlich stumpfe Materialschlacht aus, in der es darauf ankommt, möglichst viele Truppen zu fabrizieren und in den Kampf zu schicken. Und das führt uns auch direkt gleich zu Kritikpunkt Numero zwo. Stellen Sie sich eine Landkarte mit 60 Städten und acht Heerführern vor, die alle auf Teufel komm raus Einheiten produzieren. Bereits nach einigen RUnden herrscht auf der Karte ein heilloses Chaos. Denn unzählige kleine Verbände bewegen sich nun über den Monitor, was nicht nur zu lästigen Wartezeiten führt, sondern auch das gesamte Spielgeschehen höchst unübersichtlich macht. Wenn SSG sich auch weiterhin zu steigern weiß, dann freue ich mich jetzt schon auf das Jahr 2009. Das dürfte dann in etwa der Erscheinungstermin für Warlords 8 sein, welches mit dann sicherlich ohne Einschränkung gefällt.

Manfred Duy, PC Player 10/97 

Bericht von Mr Creosote (20.11.2017) – PC (Windows)

Was konnte auf Warlords II Deluxe eigentlich noch folgen? Thematisch war das Spiel bereits bis aufs Letzte gedehnt worden. Diesbezüglich geht es in Teil 3 zurück zu den Ursprüngen: Wir befinden uns wieder in der clichéhaften Fantasywelt voller Elfen, Orks usw. Spielerisch fühlt man sich gleich wie zu Hause. Böse Zungen könnten glatt behaupten, es handele sich nur um ein grafisches Update.

Was gar nicht mal so falsch ist, in all seiner Doppeldeutigkeit. Selbst die Grafik ist gar nicht mal so weit vom Vorgänger entfernt. Veteranen erkennen intuitiv sämtliche Elemente, die nur eine vorsichtige Botoxkur durchgemacht haben. Wobei nicht einmal die Einschränkung der zu nahen Vogelperspektive und damit der eingeschränkten Übersicht gelöst wurde. Sind also die Bewegungsanimationen die größte, „bahnbrechende“ Neuerung?

Tatsächlich sind wirklich fundamentale Neuerungen selbst mit der Lupe nicht auszumachen. Nur ein paar Kleinigkeiten hier und da. Einheiten haben nun Lebensenergiewerte zusätzlich zu ihrer Kampfkraft, was den Sieg einer Fledermaus über einen Drachen nochmal unwahrscheinlicher werden lässt. Stadtmauern können errichtet und verstärkt werden. Armeeboni sind etwas vielfältiger. Fraktionen können Bündnisse eingehen. In der Pseudo-Kampagne kann man ein paar seiner Helden ins nächste Szenario mitnehmen und die Werte einiger Basiseinheiten können verbessert werden.

Relativ gesehen stechen zwei Neuerungen hervor. Erstens sind die Produktionsmittel stark eingeschränkt worden: Jede Fraktion kann nur ihre eigenen Einheiten produzieren; selbst wenn in einer Stadt bereits vorher andere Einheiten zur Verfügung standen, können diese nach Eroberung einfach nicht mehr aufgestellt werden. Mag sich auch nicht nach viel anhören, aber es hat mehr Auswirkungen auf das Spielprinzip als vielleicht intuitiv klar: Plündern wird viel attraktiver und die Fraktionen werden stärker auseinanderdividiert. Andererseits sind die Städte einer Seite dadurch natürlich viel uniformer, die Wichtigkeit einiger strategischer Städte sinkt.

Darklords Rising
Darklords Rising

Zweitens ist die Rolle der Helden ausgebaut. Sie gehören nun einer von mehreren Klassen an, denen jeweils bestimmte Entwicklungspfade offenstehen: Spezialfähigkeiten sowie das Zauberspruchrepertoire können per Erfahrungsstufe ausgebaut werden. Wobei die Zaubersprüche temporär die Charakterwerte erhöhen, Kreaturen herbeirufen usw.

Und… das war’s. Eine vielleicht etwas indifferente Rezension, die dem Spiel in seiner Gesamtheit wahrscheinlich nicht gerecht wird. Denn es macht tatsächlich sehr, sehr viel Spaß – nur ist es dermaßen nah an seinem Vorgänger, dass es gleichzeitig etwas enttäuscht. Ein paar sehr vorsichtige Anpassungen am Spiel nach immerhin vier Jahren? Was einerseits nicht die schlechteste Entscheidung gewesen sein mag, insofern dass Warlords schon immer ein sehr gut ausbalanciertes Gameplay bot, das also immerhin nicht verschlimmbessert wird. Trotzdem bleibt man unbeeidruckt zurück und ehrlich gesagt kann man sich diese Version auch schenken und direkt zu Darklords Rising springen.

Kurzkommentar von Mr Creosote (20.11.2017) – Warlords III: Darklords Rising – PC (Windows)

Darklords Rising ist mit neuen Icons aufgepeppte Version von Reign of Heroes, die eine neue zehnlevellige Kampagne sowie eine handvoll Einheiten ergänzt. Das vorige Spiel ist komplett enthalten, so dass dies als die definitive Warlords-III-Version bezeichnet werden kann.

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