Ultima VII: Die Schwarze Pforte

Andere Titel:
Ultima VII: La Porte Noire [fr] / Ultima VII: The Black Gate
Firma:
Origin
Jahr:
1992
Systeme:
PC (DOS) / PC (VGA)
Genre:
Rollenspiel
Tag:
Schwerter & Magie
Sprachen:
Englisch / Spanisch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Dem komplexen Spiel gerecht zu werden, ist auf so engem Raum unmöglich. Ultima VII ist eine Perle, die sich niemand entgehen lassen sollte. […] Für den Mut zu etwas Neuem werden alle Avatare mit monatelangem Spielspaß belohnt. Ein Muß für alle Abenteurer!

Eva Hoogh, ASM 1/92 

Da die meisten PC-Besitzer allerdings nur einen SX auf ihrem Schreibtisch stehen haben, müssen wohl viele Interessierte auf dieses wunderbare Spiel verzichten. Es sei denn, daß es sich um richtige Ultima-Fanatiker handelt, die Land und Leute aus den ersten sechs Teilen nach 200 Jahren einfach einmal wiedersehen möchten. Wenn das der Fall ist, lohnt sich die Anschaffung bestimmt, denn in dieser relativ großen Zeitspanne hat sich einiges verändert.

Oliver Menne, Play Time 7/92 

Die Welt von Britannia ist schon so real, daß der Spieler Schwierigkeiten hat, sich in diesem künstlichen Universum „spielgerecht“ zu verhalten. Zu oft schleicht sich das beklemmende Gefühl ein, in dem Detailwust etwas Wesentliches übersehen zu haben, oder einen Gegenstand, der auf den ersten Blick unwichtig erschien, achtlos liegengelassen zu haben. Trotz der ständig nagenden Zweifel strahlt das digitale Königreich Lord Britishs eine eigentümliche Faszination aus. […] Zudem es aus eigenem Hause mittlerweile eine schlagkräftige Konkurrenz in Sachen Rollenspielspaß und technischer Innovation gibt: Ultima Underworlds [sic!]. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Unterweltspiele der originalen Ultima-Reihe auf Dauer das Wasser abgraben. Mit persönlich macht das Unterwelt-Dungeon der Stygian Abyss eine Menge mehr Spaß als die opulente Gigantooberwelt von Ultima 7.

Michael Hengst, Power Play 7/92 

Bericht von dogchainx (24.12.2012) – PC (DOS)

AVATAR! Wisse, Avatar, dass dieses Spiel der Wahnsinn ist… es ist Zeit, nach Britannia zurückzukehren!

Ultima VII setzte die Abenteuer des Avatar fort, zum wiederholten Male wurde er nach Britannia versetzt, um das Land zu retten. Im Prinzip ist Ultima VII ein Rollenspiel, das auf der Basis Ultima VI einiges verbessert, insbesondere die ethischen Entscheidungen im Spielverlauf, das Inventarmanagement der Party, Charakterentwicklung, detaillierte Ausgestaltung der Welt und ganz besonders die Grafik.

Die Einleitung des Spiels zeigt, wie der Protagonist gegen einen Monitor, der statisches Rauschen zeigt, schlägt, der daraufhin prompt in das blaue Rauschen von Wasserwellen übergeht. Dadurch zeigt sich der Kopf des Guardian, eines rotgesichtigen Teufels (ahem… des Spielers Erzfeind) und verhöhnt einen. Man begibt sich also wieder durch das Mondportal, in die erste Stadt Trinsic. Die Vogelperspektive zeigt eine von Mauern umschlossene Stadt, voller lebendiger Charaktere, die alle ihren eigenen Aufgaben nachgehen. Sofort wird man von seinem alten Freund Iolo, der einen Mord untersucht, auf eine Spur angesetzt. Hat man auch noch die Erweiterung namens The Forge of Virtue, ereignet sich zusätzlich auch noch ein Erdbeben, doch bewahren wir uns das mal für einen anderen Test auf.

Bei näheren Nachforschungen entwickelt sich dann eine rätselhafte Hintergrundgeschichte rund um eine neue religiöse Bewegung, die erst kürzlich in Britannia aufgekommen ist, die Kameradschaft. Sie wirkt erstmal harmlos, aber sind sie das wirklich? Den kleinen Hinweisen folgenden verzweigt sich er Haupthandlungsstrang in zahlreiche kleinere Aufgaben, von denen jede ihren kleinen Teil zum Gesamtbild dieser Welt, von der man nun Teil ist, beiträgt. Vom Lösen lächerlicher kleiner Dispute bis hin zur Erkundung von Höhlen bindet einen das Spiel in die Welt Britannias ein. Diese riesige, offen gestaltete Welt zu erkunden und die Pläne des Guardians zu durchkreuzen macht einfach eine Menge Spaß.

Ultimas Grafik war großartig und ist es immer noch. Obwohl die Auflösung klein ist, steckt die Welt voller strahlender Details. Doch die Grafik ist nicht das Einzige, die Welt steckt einfach voller Dinge, die man tun kann. Beispielsweise erlaubt es einem das Spiel, Mehl und Wasser zu mischen, um Teig zu erhalten, und den dann in einem Ofen zu Brot zu backen. Nicht, dass man das den ganzen Tag lang tun möchte, aber es ist einfach eines dieser Details, die die Welt so lebendig erscheinen lassen.

Man kann sich mit einer Vielzahl Rüstungen und Waffen ausrüsten. Ich habe die übliche Kombination von Schwert und Schild gewählt, aber es gibt genauso Armbruste, Speere, Hellebarden, Morgensterne, Äxte und so weiter. Rüstungen bewegen sich in den typischen Kategorien Stoff, Leder, Kettenhemden und Plattenharnisch. Einige Rüstungen und Waffen sind magischer Natur, was normalerweise an ihrem Leuchten zu erkennen ist. Jedes Mitglied der Gruppe kann völlig unterschiedlich ausgerüstet werden und entsprechend sollte man ihre Fähigkeiten entwickeln. Die verbessern sich durch steigende Erfahrung im Kampf, die dann speziell zur Verbesserung der Geschicklichkeit, Stärke und Intelligenz trainiert werden kann.

Magie ist schon wieder eine ganz andere Sache. Man braucht nicht nur den Spruch in seinem Zauberbuch, sondern auch die notwendigen Zutaten, die sehr teuer sein können. Will man sich diesbezüglich weiter vertiefen, sollte man besser gute Beziehungen haben, denn ohne wird das nichts. Was nicht heißen soll, dass Magie unmöglich wäre, aber mal eben 4 bis 5 Feuerbälle seinem Gegner entgegenzuwerden, ist eben teuer. Doch in arger Not kann man eben seine Mitstreiter heilen oder sowas. Man kann sogar ein Feuerwerk losgehen lassen, wenn es einem langweilig wird, oder das Ende der Welt auslösen, wenn man zu dem Schluss kommt, dass sie einfach nicht wert ist, gerettet zu werden.

Die Welt ist für ein altes DOS-Spiel verblüffend riesig. Sogar ein paar Anspielungen sind darin versteckt, wie beispielsweise ein Kilrathi-Raumschiff (aus Wing Commander, einem weiteren beachtlichen und denkwürdigen DOS-Spiel).

Auch muss man nicht unbedingt die gesamte Welt zu Fuß erkunden. Man kann Wagen fahren, Schiffe steuern und sogar mit einem fliegenden Teppich unterwegs sein. Doch Schiffe benutzen zu dürfen, muss man sich erstmal verdienen… Stehlen kommt nicht in Frage!

Um Ultima VII ist ein Kult entstanden. Man kann es heute beispielsweise mit einem Programm namens Exult spielen, das einen größeren Bildschirmausschnitt zeigt, oder mittels DosBox, wo dann alles bezüglich der Auflösung und Bedienung beim alten ist.

Ultima VII gehört für mich zu den fünf besten DOS-Spielen aller Zeiten. Es ist einfach dermaßen gut. Also, Avatar, bereit für Britannia?

Übersetzt von Mr Creosote

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