The Train Game

Firma:
Microsphere
Jahr:
1983
System:
ZX Spectrum
Genre:
Denkspiel
Tag:
Logistik
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
4/5

Bericht von Mr Creosote (16.07.2009) – ZX Spectrum

Gleich am ersten Arbeitstag als Manager bei einer Bahngesellschaft werden die eigenen Erwartungen davon, sich in Ruhe auf einem Chefsessel zurücklehnen zu können und von Zeit zu Zeit einen Blick auf Fahrpläne zu werfen, bitter enttäuscht. In dieser Gesellschaft gibt es keine Fahrpläne oder überhaupt geplante Strecken – die Züge fahren einfach auf gut Glück drauflos, immer den Schienen entlang, wo auch immer diese hinführen mögen. Ein sehr entspannter Plan, doch der traditionelle bürokratische Weg hat nun mal zwei entscheidende Vorteile: Weniger Zusammenstöße und ein zuverlässigerer Kundenservice. Aufgabe der Spielerin ist es, beides trotzdem sicherzustellen, und zwar, indem sie die Weichen bedient.

Es gibt sieben verschiedene Streckennetze (also sieben Levels), die jeweils mit fünf verschiedenen Zugkombinationen „gelöst“ werden müssen. Die Züge selbst können nicht direkt gesteuert werden. Man kann sie nur anweisen, am jeweils nächsten Bahnhof anzuhalten (um Passagiere einsteigen zu lassen) oder nicht. Die Buchstaben A bis Z auf der Tastatur sind den Weichen zugewiesen: Auf Knopfdruck werden sie so umgeschaltet. So schafft man es (hoffentlich), einen unfallfreien Betrieb sicherzustellen und dabei alle Stationen ausreichend zu bedienen.

Wenn jetzt noch Passagiere dazukommen, bin ich verloren!
Wenn jetzt noch Passagiere dazukommen, bin ich verloren!

Offensichtliches Versagen liegt bei Unfällen vor, doch auch verärgerte Kunden können das Spiel vorzeitig beenden. Lässt man die Passagiere zu lange warten, werden sie weiß vor Wut und Drängeln sich in den nächsten Zug, der vorbeikommt (und lassen alle anderen Passagiere zurück). Und sobald die Stationen dermaßen überfüllt von wartenden Menschen sind, dass weitere Interessenten gleich wieder umdrehen und nach Hause gehen, weil sie noch nicht mal mehr auf den Bahnsteig kommen, dann verliert man ebenfalls ein Leben (genauso schlimm wie ein Unfall). Ziel in jedem Level ist es, 25 Passagiere regulär zu befördern.

Klingt alles noch nicht sonderlich beeindruckend, aber sobald sich dann erstmal drei Züge gleichzeitig auf dem engen Schienennetz bewegen (und dann zu allem Überfluss noch ein Güterzug durchgeleitet wird) und man die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Züge und Ankunftsraten der Passagiere an den Stationen mit einbeziehen muss, wird es sehr schwierig, immer noch alles im Auge zu behalten. Koordinationstalent, das nicht vor lauter Überlastung in Stresssituationen versagt, ist Grundvoraussetzung, aber noch grundlegender braucht man intuitive Kenntnisse der Tastatur. The Train Game verwandelt einen schnell in eine Profitipperin und unterwegs wird man auch noch gut unterhalten – weg mit diesen ganzen „Schreibmaschinenlernprogrammen“!

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