Nur im 2-Player-Modus kann SSFII-Turbo überhaupt auf Dauer Spaß machen. Im Solo-Betrieb ist die neue Prügelausgabe ienfach nur s…schwer und frustrierend. Diesen Titel kann man getrost vergessen.
Oliver Preißner, Amiga Games 2/96
Viel Tiefgang darf man bei einem Prügelspiel natürlich nicht erwarten, doch Super Street Fighter II Turbo holt aus dem eng gesteckten Rahmen einiges heraus.
Der letzte Street-Fighter-II-Teil auf dem Amiga stammte nicht von U.S. Gold. Und, wow, es sieht unglaublich gut aus! Dürfen wir also hoffen? Gametek ging aufs Ganze und verabschiedete sich von älteren Systemen: Das Spiel verlangt Festplatteninstallation; ohne angeschlossenes Gamepad kann es gleich gar nicht gestartet werden, der normale Joystick muss weichen. Sie meinten es ernst! Oder?
Leider bestätigt sich einmal mehr: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Die Screenshots mögen super aussehen, aber animiert ist das Spiel schrecklich. Die „Animationen“ sind so abgehackt und ruckelig, dass die Spielbarkeit deutlich leidet. So weit, dass die Gegner praktisch unschlagbar werden.
Das sollte heutzutage, da ja jeder hochgezüchtete (echte oder virtuelle) Computer zu Hause stehen hat, oder? Leider doch, denn schnelle Maschinen machen die Sache nicht besser. Der „Turbo“-Modus ändert auch nichts daran und ebensowenig die Detailgradeinstellung der Grafik. Mit dem Sound sieht das immerhin anders aus. Da gibt es nichts zu Meckern. Weil es einfach fast keinen Sound gibt.
Leider deuten alle Zeiger in die gleiche Richtung. Es wurde wohl nicht mehr als notwendig erachtet, das Spiel für den Amiga zu adaptieren. Was aber für ein motivierendes Spiel Voraussetzung gewesen wäre. Man kann nicht einfach erwarten, dass schon alles genauso wie im Original funktionieren wird. Traurig, wenn man links und rechts hervorragende Versionen anderer Systeme, die gar keine stärkere Hardware hatten, sieht.
Noch trauriger: Im Rückblick war eigentlich keine der SFII-Versionen auf dem Amiga richtig überzeugend. Das bahnbrechende Spiel, das das Genre komplett auf den Kopf stellte, fand auf diesem allseits geliebten Computer gar nicht richtig statt. Und ausgerechnet die vielkritisierte erste Umsetzung blieb (relativ gesehen) der Höhepunkt bis zum Ende, da folgende Versionen immer nur noch schlechter wurden. Diese letzte kann nicht einmal mehr richtig getestet worden sein. Sonst hätte man es gar nicht auf den Markt werden dürfen. Oder war es ihnen vielleicht einfach egal?
