Super Metroid

Firma:
Nintendo
Jahr:
1994
System:
SNES
Genre:
Action
Tags:
Kämpfen / Science Fiction
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Super Metroid zeigt dieselben spielerischen Qualitäten, die schon die ersten beiden Teile zu echten Rennern werden ließen, und setzt noch mal dicke obenauf: Wunderschön-schauerlich angehauchte Grafik sowie unheimliche Musik und gänsehäutige Soundeffekte sorgen für dezentes Alien-Gegrusel vorm Monitor. Und der wichtigste Punkt: Das Gameplay ist Extrasahne, komplex, herausfordernd – und nie unfair.

Antje Hink, ASM 10/94 

Es gibt Augenblicke im Leben eines Spieletesters, die man nie vergißt: Schon das Original-Metroid auf dem NES verbreitete eine intensive und prickelnde Atmosphäre, doch im Vergleich zu Super Metroid war das 8-Bit-Abenteuer ein geschmacksneutraler Dauerlutscher. Nintendo hat ein epochales Action-Adventure inszeniert, das von der ersten Minute die Schnittstelle findet: Ihr seid ein mit dem Bildschirmhelden, lebt, leidet und siegt mit Samus Aran.

Martin Gaksch, Man!ac 7/94 

Was mich ein wenig nervt, ist die Tatsache, daß sich erst durch bestimmte Items verschlossene Türen in den Anfangsabschnitten öffnen lassen. Dadurch müßt Ihr häufig den ganzen Weg durch bereits bewältigte Level-Abschnitte zurückgehen und die gleichen Feinde erneut bekämpfen […] Trotzdem, ein sehr intelligenter Level-Aufbau und das ausgezeichnete Ambiente verleiten einen immer wieder, im Spielgeschehen ein Stückchen weiterzukommen. Bleibt zu sagen, daß Super Metroid ein geniales Action-Spiel ist, welches einen auch längerzeitig an den Bildschirm fesselt

Wolfgang Schaedle, Video Games 6/94 

Bericht von Little Boy (18.06.2001) – SNES

Also erstmal, dieses Spiel ist kein Remake des NES-Klassikers Metroid. Es spielt zwar, besonders am Anfang des Spiels, zum Teil in den gleichen Locations, doch das Spiel spielt mehrere Jahre nach Teil 1 und 2.

Nun zur Vorgeschichte, die im Spiel in einem schönen Intro erzählt wird: Die Kopfgeldjägerin Samus Aran (JA! Eine weibliche Hauptperson) vernichtete im 1. Teil Mother Brain, den Anführer von Weltraum-Piraten, der mit Hilfe von den Metroid (wer den Plural von Metroid weiß, soll sich doch bitte melden), gemeinen, körperflüssigkeitaussaugenden, schleimigen Außerirdischen das Universum ins Chaos stürzen will. Natürlich schafft Samus dies und kehrt zurück, um die Metroid auf ihrem Heimatplaneten auszurotten. Dies geschieht im 2. Teil, der auf dem GameBoy erschienen ist. Nachdem die Metroid-Königin von ihr vernichtet wurde, findet sie eine Metroid-Larve, die sie zu Forschungszwecken mitnimmt. Auf einer Forschungsstation finden Wissenschaftler heraus, dass die Metroid einen unglaublichen hohen Energieüberschuss produzieren, was bedeutet, dass dieses Metroid die Energieprobleme der Menscheit lösen könnte. Doch kaum hat sie die Forschungstation verlassen, erreicht sie ein Notruf von der Station. Samus eilt sofort zu Hilfe.

Und ab hier übernimmt der Spieler die Kontrolle. Dieser muss jetzt feststellen, dass alle Wissenschaftler der Station tot sind (WIRKLICH, ein Nintendo-Spiel mit Toten!) und der Container, in dem sich die Metroid-Larve sich befand, aufgebrochen ist. Beim weiteren erforschen der Station findet man das Metroid in den Fängen des 1. Endgegners aus Metroid 1, Ridley, der eigentlich Tod sein müsste. Nach einem Kampf, in dem Samus schwer verletzt wird, flieht Ridley, als die Selbstzerstörung der Station eingeleitet wird. Samus flieht und verfolgt Ridley zum Planeten, auf dem alles angefangen hatte…

Soviel also zur Story. Das Spiel ist ein 2D Actionspiel, das von recht kurzweiligen Jump’n’Run-Einlagen durchzogen ist. Dies ist wohl das einzige schwerwiegende Manko im Spiel. Denn der wenn man auf dem Weg zum neu geöffneten Bereich des Planeten schon mindestens zum 10. Mal Schritt für Schritt ca. 10 Bildschirme, Plattform zu Plattform hocharbeiten muss, macht es einfach keinen Spaß mehr. Aber für die wirklich sehr schönen und einfallsreichen Abschnitte kann man dies in Kauf nehmen.

Am Anfang ist man nur mit einem Ganzkörperkampfanzug und einer Standard-Armkanone ausgestattet, doch dies ändert sich sehr schnell. Schon bei Ankunft auf dem Planeten findet man den „Morphin Ball“ der es einem erlaubt sich in eine kleine Kugel zu verwandeln und durch kleine Spalten zu rollen. Dieser Fortbewegungsmodus wird später noch durch Zusatzfunktionen erweitert, wie z.B. die Fähigkeit, als Kugel zu springen oder Bomben zu legen.

Im weiteren Spielverlauf wird die Armkanone aufrüstbar, und zwar mit Eiskanonen, diversen Strahlenwaffen und einer Aufladfunktion. Der Clou ist, dass die meisten Waffen miteinander kombiniert werden können. Dann gibt es noch diverse Spezialwaffen wie Raketen oder Superbomben, die im Gegensatz zu den normalen Waffen in der Munition begrenzt sind. Diese Spezialwaffen sind sehr wichtig, da sich nur mit ihrer Hilfe spezielle Türen öffnen und besonders markierte Wandstücke zerbomben lassen. Des Weiteren lassen sich auch neue Anzüge finden, die zum betreten bestimmter Areale, wie zum Beispiel der Lava Welt, unbedingt nötig sind. Samus beherrscht auch noch diverse Spezaltechniken, wie dem an der Wand abstoßen oder mit Hilfe bestimmter Stiefel SEHR (!) schnell zu laufen.

Der Umfange des gesamten Spiels ist relativ groß. Es gibt viele sehr schöne und Einfallsreiche Abschnitte des Planeten zu entdecken, wie z.B. eine Lavawelt, einen Abschnitt, der mit seltsamen Pflanzen überwuchert ist, einen Abschnitt, der in einer zerstörten und teilweise überfluteten Unterwasserstation spielt, sowie einen Abschnitt auf einer abgestürzten Weltraum-Arche einer längst ausgestorbenen Alien-Rasse. Das Leveldesign ist ansprechend und besonders schön ist, dass es unzählige Secrets zu entdecken gibt.

Die Gegner sind zahlenmäßig sehr gut vertreten und relativ vielfältig. Im späteren Spiel trifft man aber hauptsächlich nur noch auf sich farblich absetzende, verstärkte Versionen der alten Gegner. Zu erwähnen ist auch noch, dass die Gegner freundlicherweise nur sinnvolle Power-Ups fallenlassen, Also wird man niemals nur Lebensenergie finden, wenn diese auf 100% steht, einem dafür aber die Raketen ausgehen.

Die Endgegner aber haben es heftig in sich. Sie sind grafisch wirklich eine Wucht und besonders im Mittel- und Endteil des Spiels hammerschwer, aber zu besiegen. Hier haben sich die Entwickler wirklich was einfallen lassen, z.B. ist ein Endgegner 2 (!) Bildschirme hoch. Nur der letzte Endgegner ist sehr einfach zu besiegen…

Ein besonderes Schmankerl erwartet notgeile Spieler am Ende, denn je nachdem wie schnell man das Spiel durchgespielt und wie selten man gespeichert hat, lässt Samus einen mehr oder wenigen großen Teil ihres Anzuges fallen.

Abschließend muss ich sagen, dass dieses Spiel, welches mich viele Nächte gekostet hat, ein Spiel der Spitzenklasse ist.

Screenshots

SNES

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Box

SNES

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