Street Rod

Firma:
California Dreams
Jahr:
1990
System:
Amiga (OCS)
Genres:
Sport / Action
Tags:
Fahren / Individualsportarten
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
4.5/5

Meinung damals

Ja, das macht einfach tierisch Spaß, seinen Schlitten langsam aber sicher zum Show-Racer auszubauen! Leichte Punktabzüge gibt es lediglich für die Rennsequenzen; daß nur eine Strece vorhanden ist, macht die Raserei auf Dauer etwas eintönig.

Norbert Beckers, Amiga Joker 11/90 

Ein Kauf von Street Rod birgt meines Erachtens gewisse Risiken mit sich, denn das Produkt von California Dreams kann die anfänglich recht hohe Spielfreude nicht allzulange aufrecht erhalten. Schon bald treten erste Anzeichen von Langeweile auf.

Torsten Blum, ASM 3/90 

Bericht von Mr Creosote (10.05.2005) – Amiga (OCS)

Der Spieler verkörpert einen der „coolen Rebellen“ in den USA der frühen 60er Jahre, die den ganzen Tag in ihrer Garage bei ihren Autos verbringen, am Motor herumbasteln, es putzen und in intimeren vielleicht sogar streicheln. Doch was bringt schon eine schöne Freundin, wenn man nicht mit ihr vor seinen Kumpels angeben kann? Genau. Deshalb nimmt man an illegalen Autorennen teil.

In Los Angeles gibt es nur einen Ort für echte Kerle: „Bob’s Drive-In“. Dort schnappt man sich einfach einen der vorbeischwadronierenden Fahrern, und fordert ihn zu einem Straßenrennen (genau das, was man sich darunter vorstellt) oder einem „Drag Race“ (nur eine kurze, gerade Strecke, auf der es hauptsächlich auf Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit ankommt) heraus.

Natürlich fahren nur Feiglinge nur so zum Spaß. Also geht es um Geld, das man hofft zu gewinnen. Oder (wenn man sich dem Sieg sicher fühlt) man nimmt die einzige Herausforderung für echte Männer an und fährt um die beteiligten Autos – dem Gewinner gehören beide. Das Endziel ist nicht etwa, reich zu werden. Wer braucht schon materielle Güter? Vielmehr geht es um den Titel des Königs der Straße – den man erringt, indem man den momentanen Titelträger besiegt.

Bis dahin muss sich die finanzielle Situation aber doch zumindest temporär verbessern, denn die schwarze Corvette des Kings ist offensichtlich den eigenen billigen Blechhaufen aus zweiter Hand klar überlegen. Also verdient man sich Geld, indem man schwächere Gegner in Grund und Boden fährt, und mit dem so gewonnenen Geld den eigenen Wagen mit neuen Teilen aufmotzt, lange Nächte beim Motortuning verbringt, noch mehr Gegner ausschaltet, um noch bessere Ausstattung zu erwerben und so weiter.

Langsam in der Hierarchie der Fahrer aufzusteigen und in der Garage das beste aus den Autos rauszuholen macht Spaß. Das Basteln und Tunen ist nicht allzu kompliziert – es braucht keinen ausgebildeten Mechaniker, das zu durchschauen. Die Rennen sind auch sehr zugänglich.

In eben denen liegt aber auch einer der größten Nachteile des Spiels. Es gibt nur eine einzige Strecke, auf der alle Rennen ausgetragen werden (eine Strecke pro Neustart des Spiels, um genau zu sein). Auch stellt sich schnell heraus, dass die vielen verschiedenen Automodelle reine Augenwischerei sind, denn mit der richtigen Ausrüstung ist ihr Fahrverhalten und ihre maximale Geschwindigkeit identisch.

Naheliegende Verbesserungen gäbe es zu Hauf. Die Straßen sind, abgesehen von zufällig auftauchenden Polizeiwagen, die laufende Rennen vorzeitig beenden, und Strafzettel verteilen, völlig leer. Warum werden diese illegalen Rennen nicht mit etwas „unbeteiligtem“ Verkehr aufgepeppt? Das hätte die Rennen weniger vorhersehbar gemacht. Dann ist da noch der „King“, der seinem Namen leider nicht gerecht wird, und als letzte Hürde zum Spielsieg doch sehr schwach angelegt ist.

Die originelle (oder zumindest „selten benutzte“) allgemeine Idee und das gute Gameplay reichen für eine klar über dem Durchschnitt liegende Wertung. Für Klassikerstatus ist Street Rod aber deutlich zu eingeschränkt und kurz. Also eine kurzweiliger und -währender Zeitvertreib.

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