Steigenberger Hotelmanager

Firmen:
First Step / Bomico
Jahr:
1991
System:
Amiga (OCS)
Genre:
Strategie
Tags:
Geschäftswelt / Multiplayer
Sprache:
Deutsch
Mittlere Wertung:
2/5

Meinung damals

Die Simulation von Bomico zeigt sich technisch solide. Das Spielen – über die Menüs ein Kinderspiel – wird durch den Mauszeiger zum Vergnügen. Ältere Computerfans werden schnell Parallelen zum Klassiker Hotel entdecken, was aber nicht weiter schlimm ist, denn viele neue Ideen fanden im Spiel Platz.

Jörn-Erik Burkert, 64er 2/93

Das Game krankt also vor allem daran, daß es viel zu durchsichtig konstruiert ist. […] Daß die Grafik dem Genre gemäß eigentlich nur aus ein paar zweckdienlichen Menü-Screens besteht, hätten wir einem ansonsten tollen Spiel sicher nachgesehen. Aber mit einer originellen Idee alleine ist es nunmal nicht getan!

Joachim Nettelbeck, Amiga Joker 1/92 

Steigenberger Hotelmanager ist ein runum gelungenes und mit „nur“ 70 Mark günstiges Programm, das einen guten Einblick in die Problematik einer Hotelgastronomie gibt und zudem vor allem im Freundeskreis eine Menge Spaß bereitet. Ein Debut also, das sich „First Step“ kaum gelungener hätte wünschen können. Auf weitere First-Step-Produkte darf mit Spannung gewartet werden.

Hans-Joachim Amann, ASM 2/92 

Vor Jahren fesselte mich ein ähnliches Spiel auf dem C64 stundenlang vor den Computer. Dem kommt der Steigenberger Hotelmanager trotz seines Detailreichtums nicht ganz nach. Auf die Dauer rettet auch der Mehr-Spieler-Modus nicht viel. Spart man auf Hotels größerer Kategorie, reduziert sich das Spiel auf einige monotone Schritte: Eine optimale Einstellung finden und im Lauf der Monate langsam immer mehr Geld scheffeln; und das wird mit der Zeit öde.

Richard Eisenmenger, Power Play 2/92 

Bericht von Mr Creosote (11.09.2011) – Amiga (OCS)

400000 DM beträgt das Erbe Großtante Hillies. Gerade genug, sich seinen Lebenstraum zu verwirklichen und ins Hotelgewerbe einzusteigen! Tatsächlich reicht es doch nicht ganz und so führt der erste Gang zur Bank, um zwecks Aufstockung des Eigenkapitals noch einen Kredit aufzunehmen. Doch dann steht dem Kauf eines passenden Etablissements nichts mehr im Wege.

Los geht es mit einer bescheidenen Pension mit ein paar wenigen Zimmern. Diese gilt es einigermaßen attraktiv einzurichten/auszustatten. Dann braucht man natürlich einen Grundstock an Personal – vom Portier zur Putzfrau. Schließlich muss man sich noch überlegen, ob und welche Zusatzservices man gedenkt anzubieten. Eine Sauna und einen Fitnessraum? Einen Mietwagenservice? Oder sogar einen Arzt direkt im Haus? Man legt dann noch den Zimmerpreis fest und hofft auf die ersten Gäste. Monat für Monat bekommt man eine Bilanz in Form typischer deutscher Zahlenwüsten präsentiert. Nun schraubt man jeden Monat ein wenig an den Variablen, bis man schließlich einen bescheidenen Profit erwirtschaftet.

Und das war’s dann so ziemlich. Per permanentem Klicken auf den Button zum Beenden der Runde wird man langsam reich. Klar, man kann die Qualität des Hotels dann noch ein wenig steigern durch bessere Zimmereinrichtung, weitere Dienste und ähnliches, um den Zimmerpreis dann nochmal entsprechend nach oben zu korrigieren, aber das ist weitesgehend ein Selbstläufer. Alle paar Runden stehen dann noch Zufallsereignisse an, die in ihrer Banalität fast schon fatal an Monopoly erinnern und einem entweder ein wenig Geld einbringen oder kosten.

Spielt man alleine, wird das Ganze also schnell zum reinen Selbstzweck. Irgendwann hat man genug Geld, um in die nächsthöhere Hotelklasse aufzusteigen. Mehrere Häuser gleichzeitig kann man jedoch nicht betreiben, also geht eigentlich nur wieder alles von vorne los, nur eben mit zahlreicheren zu belegenden Zimmern – bis man dann irgendwann in die „Steigenberger“-Klasse aufsteigt (Wäre echt mal interessant zu erfahren, wer hier eigentlich wem Geld gezahlt hat: Bomico an Steigenberger für die Verwendung des Namens oder umgekehrt für die Werbung?). Sofern man so viel Geduld aufbringt. Manchmal gibt es das Ereignis, ein anderes Hotel habe in der Nähe eröffnet; doch eine Interaktion ist nicht möglich! Was sind deren Preise und Services? Da man das nicht weiß, kann man auch keine Gegenmaßnahmen ergreifen, ihnen die Kunden abzujagen.

Vorsichtig angedeutet sind spielerische Konkurrenzoptionen immerhin bei mehreren menschlichen Spielern. Da kann man versuchen, das Hotel des Mitspielers anzuzünden oder ihm eine Schlägerbande auf den Hals hetzen. Nett gedacht, aber es wird ebenso schnell klar, dass die optimale Lösung ist, wenn alle Spieler darauf einfach verzichten – zum Nutzen aller.

Die Anleitung spricht davon, die Entwicklung des Spiels habe zwei Jahre verschlungen. Wo die geblieben sein sollen, bleibt angesichts des fertigen Produkts unklar. Wenn man nicht gerade seine allererste Programmiersprache erlernt, sollte ein Spiel dieses geringen Umfangs in einer Woche implementierbar sein – alleine! Das ist für ein professionelles Produkt zu wenig.

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