Slam Tilt: The Pinball Game

Firma:
21st Century Entertainment
Jahr:
1996
System:
Amiga (AGA)
Genre:
Action
Tag:
Umsetzung eines anderen Mediums
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
4/5

Meinung damals

Neben einer phantastischen Spielbarkeit wird in Slamtilt auch mittels düsterer Grundflächen, auf denen bunte Lämpchen angebracht sind, eine erstaunliche Realitätsnähe erzeugt. Diese Aufmachung entspricht einfach viel mehr den Originalen in der Spielhalle, denn helle und übersichtliche Pinball-Geräte findet man eigentlich in keinem Lokal mehr.

Oliver Preißner, Amiga Games 5/96 

Slamtilt ist nicht nur ein neuer Meilenstein für AGA-Amigos, sondern für das gesamte Genre – wer sich diese Kugeln nicht gibt, kann sich die Kugel geben!

Steffen Schamberger, Amiga Joker 5/96 

Es mag an der dunklen Jahreszeit liegen, daß mir die Grafiken allesamt etwas düster vorkommen. […] Thematisch extravagantes aus England wäre mal eine nette Überraschung gewesen. […] Insgesamt wird althergebrachte, aber solide Kost geboten. An die modernen Windows-95-Flipper von Sierra und Maxis kommt Slamtilt aber nicht heran.

Monika Stoschek, PC Player 3/97 

Jetzt fabrizieren die 21st-Century-Schlafmützen schon seit fünf Jahren Flipper wie am Fließband und bringen es immer noch nicht fertig, ihr Kollektion in anständigem SVGA zu präsentieren. […] Wirklich schade, denn vom Layout her (bis auf den öden „Night of the Demon“-Tisch) gehört Slamtilt zum Besten, was mir in dieser Hinsicht bislang auf die Festplatte kam. Viele Videospielchen, mehrere Multiballmodi und die wirklich vollgestopften und dennoch übersichtlichen Spielflächen sorgen für genügend Abwechslung.

Michael Galuschka, Power Play 3/97 

Bericht von Mr Creosote (08.12.2016) – Amiga (AGA)

Seit sie mit ihren Flipperspielen auf eine Goldader gestoßen waren, beschäftigte 21st Century immer andere Teams, immer mehr und mehr Nachschub zu produzieren. Slam Tilt folgt diesem Schema und kehrt zu den früheren Standard von vier Tischen zurück.

Mean Machines: Rennwagen-Flipper, der ein wenig mit Zielen überladen ist und deshalb einen etwas unaufgeräumten Eindruck macht. The Pirate bietet dagegen genau die richtige Balance aus sofortiger Belohnung und querverschlungenen, komplexeren Zielabfolgen, die einen später bei der Stange halten. Ace of Space ist ein übersichtlicher, aber in seiner Herausforderung eindimensionaler Tisch. Zuguterletzt besteht Night of the Demons im Prinzip nur aus einer großen, leeren Fläche in der Mitte und vier Rampen ganz oben, die man nicht nur im exakt richtigen Winkel, sondern auch mit voller Kraft treffen muss, damit überhaupt mal etwas passiert (und selbst dann ist jenes nicht spektakulär).

Zusammengefasst gibt es also wieder einen Blindgänger, einen richtig guten Tisch und zwei platzieren sich irgendwo in der Mitte. Die typischen Extras wie Seitenschläger, Multiballspiel usw. sind natürlich vorhanden. Jeder Tisch hat außerdem mindestens ein Minispielchen, das man durch eine bestimmte Zielkombination auslöst und dann auf der Punkttafel spielt – eben ein Autorennen oder ein Lichtschwertduell, das durch eine simple Mechanik wie schnelles Tastenhacken, simuliert wird. Nichts Weltbewegendes.

Die Tische sind allesamt sehr bunt und pfeilschnell – je nach persönlicher Fähigkeiten und Vorlieben eventuell sogar zu schnell. Jeder wird musikalisch passend begleitet.

Es gibt also wirklich überhaupt keine ernsthaften Beschwerden. Es handelt sich mal wieder um ein sehr gutes Spiel. Mit Blick auf die Reihe insgesamt muss man jedoch eingestehen, dass sich seit Pinball Fantasies, dem zweiten Teil, nicht viel getan hat. Die grundlegende Spielmechanik, Ballphysik – alles wie gehabt. Mehr Farben auf einmal, aber die Auflösung ist immer noch die gleiche Niedrige und das schnelle, flüssige Scrolling war 1996 auch kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Mangels Innovationen blieb Slam Tilt der Abschluss der Reihe. Die Flipperkrone schnappten sich andere Hersteller.

Screenshots

Amiga (AGA)

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Amiga (AGA)

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