Bericht von Mr Creosote (15.08.2007) – ZX Spectrum
Eric ist ein normaler Schüler, und dieses Spiel simuliert sein tägliches Leben. Entsprechend der Erwartungen derer, die es noch nicht kennen, aber vielleicht zur Überraschung derer, die es gespielt haben, hat Skool Daze ein Ziel. Erics Akte ist durch seine diversen Verfehlungen gefährlich gewachsen – sogar so weit, dass er in der Gefahr steht, endgültig von der Schule zu fliegen. Nun gibt es nur noch einen Weg: Eric muss die Akte aus dem Schulsafe entwenden, der sich im Büro des Direktors befindet.
Das stellt sich natürlich recht kompliziert dar – und auch riskant. Jeder der vier Lehrer kennt einen Teil der Kombination, und ihr Wissen rücken sie erst heraus, wenn man es schafft, alle Schilde, die überall an den Wänden hängen, zum Blinken zu bringen (was sie dann wohl hypnotisiert oder sowas) und außerdem das Geburtsjahr des Geschichtslehrers Creak herausbekommen.
Um die Schilde zu „aktivieren“ muss Eric sie auf beliebige Art und Weise treffen. Einige hängen tief genug, sie durch ein wenig Strecken und einen kleinen Hopser zu erreichen. Die meisten befinden sich jedoch in deutlich höheren Sphären. Zum Glück ist unser Held mit einer Schleuder ausgestattet. Selbst mit dieser Waffe sind aber nicht alle Ziele direkt zu treffen…
Beim Hinarbeiten auf das letztendliche Ziel muss Eric versuchen, möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Jeder Verstoß gegen die Schulordnung, der vom Lehrkörper wahrgenommen wird, wird mit Strafarbeiten sanktioniert. Sobald die Menge solcher Aufgaben eine bestimmte Schwelle überschreitet, ist das Spiel zu Ende (Eric wird sofort von der Schule verwiesen).
Skool Daze ist ein sehr besonderes Spiel. Wie bereits anfangs angedeutet haben die meisten Spieler es wohl einfach so gespielt, ohne jemals auf das Ziel, die Akte zu stehlen, hinzuarbeiten. Erstens, weil sie es vielleicht kopiert hatten, und deshalb ohnehin nicht wussten, worum es ging, und zweitens, weil es auch so bestens Spaß macht! Der „Schultag“ wird bis ins letzte Detail simuliert: Pausen, Unterricht, unterschiedliche Fachräume, erkenn- und unterscheidbare Lehrer und sogar ein paar allzu bekannte Clichémitschüler wie der Chaot und der Streber. Und in all diesem Chaos versucht der Spieler, so gut wie möglich den Tag zu überstehen. Dabei wird er für so ziemlich jedes Lebenszeichen, das von ihm ausgeht, bestraft (warum bekommen die anderen Jungen eigentlich fast nie Ärger?).
Skool Daze ist ein herausstechender Fall eines Spiels, das nichts von seinem Reiz verloren hat. Es ist auch eines der Spiele, die man einfach selbst ausprobieren muss, da es sich einfach jedem Beschreibungsversuch entzieht. Mit dem üblichen Schubladendenken, das man gemeinhin auf Computerspiele anwendet, kommt man nicht weit. Und genau das ist der Grund, warum Seiten wie diese existieren – Originalität in Reinform.
