SimCity 2000

Firma:
Maxis
Jahr:
1994
Systeme:
Amiga (AGA) / PC (DOS) / PC (SVGA)
Genre:
Strategie
Tags:
Geschäftswelt / Politik
Sprachen:
Englisch / Deutsch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

SimCity (2000) ist und bleibt eines der intelligentesten Spiele überhaupt! Reizvolle Winzlinggrafik, viele Optionen und ein userfreundliches Interface lassen die Motivation auch nach Jahren noch nicht erlahmen.

Herbert Aichinger, Amiga Games 1/95 

Ein Denkmal hätte auch das Spiel selbst verdient. SimCity 2000 erscheint wie der Feinschliff eines Rohdiamanten, der einmal SimCity hieß. Ein wirklich geniales Konzept!

Michael Suck, ASM 4/94 

Lediglich in Sachen Sound ist das Game trotz einiger netter Melodien und drei oder viel mäßiger FX immer noch kein Rekordbrecher, und auch bei der insgesamt ausgefeilten Point & Click-Steuerung gibt es kleine Schwachstellen, etwa beim U-Bahnbau. Aber wie gesagt: Wer würde das nicht gerne in Kauf nehmen bei einem in bestem Sinne schlafraubenden Klassiker-Revival wie SimCity 2000?!

Joachim Nettelbeck, PC Joker 3/94 

Selbst Kollege Schneider, der sich für SimCity nie so richtig erwärmen konnte, schaute mir beim Testen neugierig über die Schulter. […] SimCity 2000 ist der schlagende Beweis, daß Spielspaß, einfache Bedienung und Komplexität sich nicht gegenseitig ausschließen müssen.

Thomas Werner, PC Player 3/94 

SimCity 2000 gehört zu den weihnachtlichen Pflichtprogrammen. Nicht nur das [sic!] Will Wright & Co. das geniale SimCity-Spielprinzip unverwässert in die 90er gerettet haben. Auch die zahlreichen Zusatzoptionen haben es gewaltig in sich. Trotz der geballten Einstell,- und Menüvielfallt [sic!] wirkt SimCity 2000 keineswegs überladen oder ist gar zu kompliziert geworden.

Michael Hengst, Power Play 1/94 

Bericht von Mr Creosote (20.06.2009) – Amiga (AGA)

SimCity – der Urvater des Sandkastengenres, also von Spielen, in denen man einfach nur etwas aufbaut, ohne damit ein finales Ziel zu verfolgen. In diesem Fall übernimmt man grob gesprochen die Rolle des Bürgermeisters, der für die Stadtentwicklung zu sorgen hat. Abgesehen von zentralen funktionalen Gebäuden (z.B. Kraftwerke) und Straßen baut man also nicht tatsächlich selbst. Industrie-, Wohn- und Handelsgebiete werden stattdessen als solche deklariert und je nach den Rahmenbedingungen finden sich Abnehmer, die dort bauen, oder nicht.

Ein etwas heruntergekommenes Industriegebiet
Ein etwas heruntergekommenes Industriegebiet

Teil 2000 der Serie bringt einige Neuerungen mit sich, die das Geschehen detaillierter und realistischer machen. Zonen können nun jegliche Form und Größe annehmen und sie können zwei verschiedene Dichten haben (also Wolkenkratzer oder Einfamilienhäuser). Elektrizität kann auf mehr unterschiedliche Weisen gewonnen werden (neu sind beispielsweise Wasser- und Windkraft) und allein damit sind Gebäude auch nicht mehr zufrieden: Man muss sich zusätzlich noch um die Wasserversorgung kümmern (obwohl es diesbezüglich einen Bug zu geben scheint… auch ohne Wasser ziehen Leute gerne ein). Die Möglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs wurden ebenfalls erweitert. Abgesehen von normalen Straßen und Zügen kann man Buslinien und U-Bahnen einrichten.

Auch einige bürokratische Fragen wollen entschieden werden; beispielsweise die Festlegung von Steuersätzen. Man kann sehr atomar die Steuerbelastung für verschiedene Gruppen, sogar unterschieden nach verschiedenen Industriezweigen, festlegen, und so beispielsweise die Luftverschmutzung durch gezielte „Lenkung“ verringern. Oder andersrum die Umweltverschmutzer einfach zur Kasse bitten und die Mehreinnahmen für andere Services, beispielsweise kostenlose Gesundheitsversorgung, aufwenden, und so wieder neue Bewohner anlocken.

Mein Arbeitgeber würde hier nicht investieren…
Mein Arbeitgeber würde hier nicht investieren…

Hauptstärke des Spiels ist es, wie die Stadt vor den eigenen Augen zum Leben erwacht. Man sieht tatsächlich die Gebäude und zwar nicht allzu abstrakt verfremdet. Immer befindet sich irgendwas in Bewegung. Man bekommt Zeitungsschlagzeilen geliefert, die einem grobe Bewertungen des eigenen Fortschritts liefern. Einem stehen Berater (mit eigenen Gesichtern) zur Seite, die ihren Senf zu verschiedenen Fragen und Problemen abgehen (natürlich nie ganz neutral). So macht es einfach Spaß, die eigene Stadt wachsen und „leben“ zu sehen (was natürlich gewisse Grundlagen, für die man zu sorgen hat, voraussetzt).

Im Sandkastengenre ist SimCity 2000 eines der besten Spiele. Spieler, die gerne Bauen und Planen, Transportwege optimieren und solcherlei Fragen nachgehen, werden ihren Spaß haben. Spieler, die dagegen ihren Spaß aus der Erfüllung von Missionen und „Siegen“ ziehen, werden ihm nur wenig nur wenig abgewinnen können: Nachdem man die ersten paar tausend Einwohner hat, sind die Geldprobleme eigentlich für immer vorbei. Und das bedeutet, dass man dann eigentlich bauen kann so viel man lustig ist – es geht nur noch darum, wie man weiterbaut, und nicht ob.

Archivierte Berichte

Bericht von RetroBunny (25.10.2018) – PC (DOS)

In den 80ern und frühen 90ern war der Name SimCity schon verdammt vielen Menschen ein Begriff. Das klassische Stadtsimulationsspiel war schon auf dem Macintosh, dem PC, dem Amiga und auf vielen anderen Spielekonsolen erschienen und hatte bereits einen großen Kreis an Fans erobert. Daher war es für die Programmierer bei Maxis eine beachtliche Herausforderung, an diesen Erfolg anzuknüpfen und ein Sim City 2 zu entwickeln.

Aber es gelang ihnen meisterhaft! SimCity 2000 – ja, 2000, denn damals war alles, was „2000“ im Namen hatte, offensichtlich der coole Shit – war ein großer Fortschritt im Vergleich zu seinem klassischen Vorgänger. Unter Beibehaltung der bewährten Spielmechanik, bei der der Spieler seine Stadt rund um Wohn-, Gewerbe- und Industrieflächen herum gestaltet, wurde der Spieler nun von einer schicken isometrischen 3D-Darstellung und SuperVGA-Grafik begrüßt. Ich erinnere mich noch, wie ich als Kind damals über jedes einzelne 3D-Modell von Hochhäusern oder Spielzeugläden sabberte. Es war so cool! SimCity reizte den zu dieser Zeit noch recht neuen SVGA-Standard absolut in Perfektion aus!

Im Kern war SimCity 2000 seinem Vorgänger tatsächlich sehr treu geblieben. Es war sogar möglich, die alten gespeicherten Städte direkt in SimCity 2000 zu importieren. Der Spieler musste seine Kreationen lediglich mit der Dateiendung „*.sc2“ versehen und schon ließ sich die Stadt in SimCity 2000 öffnen. Es gab eine kurze Info, dass die Datei nun konvertiert worden sei.

Die Spielmechanik wurde allerdings schon deutlich verbessert und erweitert. Zusätzlich zum bestehenden Stromnetz musste sich der Spieler nun auch um ein komplexes Wasserversorgungsnetz kümmern. Das beinhaltete nicht nur Wasserrohre, sondern Pumpen zur Versorgung und Wassertürme als Speicher für trockenere Zeiten. Alle paar Tage wurde einem außerdem eine Zeitung präsentiert, gefüllt mit haufenweise nützlicher und auch lustiger Geschichten, die die eigene Bevölkerung gerade so bewegte. Es gab haufenweise neue Gebäude und Möglichkeiten – so zum Beispiel eine große Auswahl an verschiedenen Kraftwerkstypen, alle mit ihren Vor- und Nachteilen. Vom dreckigen Kohlekraftwerk bis zum eher riskanten Kernkraftwerk war alles dabei. An allen Ecken wurde das Spiel verfeinert und mit der neuen Grafik sah es auch extrem zum Anbeißen aus!

Selbst aus heutiger Perspektive des Jahres 2018 ist und bleibt SimCity 2000 für mich eins meiner Lieblingsspiele. Die Pixelgrafik ist echt gut gealtert und sieht immernoch total süß aus.

Spielen

Dateien

Screenshots

Amiga (AGA)

Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

PC (DOS)

Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Box

Amiga (AGA)

Bild Bild

PC (DOS)

Bild Bild