Shadowrun

Firma:
Data East
Jahr:
1993
System:
SNES
Genres:
Rollenspiel / Action
Tags:
Umsetzung eines anderen Mediums / Science Fiction
Sprachen:
Englisch / Deutsch
Mittlere Wertung:
5/5

Bericht von dregenrocks (20.05.2001) – SNES

Er wacht im Leichenschauhaus auf. Er weiß nicht wo er ist. Er weiß nicht wer er ist. Der einzige Hinweis ist ein kleiner, zerrissener Zettel in seiner Manteltasche mit der Aufschrift einer Bar…

Tja, ein vielsagender Anfang in einem ungewöhnlichen Spiel. Shadowrun ist wirklich eines der wenigen Adventures, die in ihrer Art und in ihrem Spielgefühl einzigartig sind. Man wird beim spielen in die einzigartige Atmosphäre dieser düsteren Zukunftsfiktion hineingezogen. Eine Welt mit mächtigen Konzernen und ohnmächtigen Staaten. Du bist mittendrin. Ohne Identität. An jeder Ecke lauern schießwütigen Kopfgeldjäger, von denen du nicht weißt wieso oder weshalb sie hinter dir her sind.

Zum Spiel selber. Der Protagonist bewegt sich in einer in Abschnitte aufgeteilten, düsteren Stadtlandschaft. Keine Dungeons, wo irgendwelche Monster ohne Grund dem Helden nachstehlen. Kein Königreich, wo Könige dahergelaufene Abenteurer mit ABM-Maßnahmen beschäftigen. Nein, in dieser Welt geht es nur um zwei Sachen. Geld und Macht. Geld, um Macht zu kaufen. Macht, um Geld zu beschaffen.

Die Grafik ist nicht atemberaubend. Sie ist einfach da. Was heißt das? Sie beeindruckt nicht mit tollen Effekten oder mit typischer SNES-pseudo-3D-Mentalität. Sie ordnet sich der Atmosphäre und der Story unter ohne in den Hintergrund zu rücken. Nur sehr selten denkt man während des Spielens über sie nach und das ist ein Ideal, dass nur sehr wenige Spiele bisher erreicht haben.

Ein vielleicht nicht unbedingt so positives Novum ist ebenfalls, dass mit einem Charakter praktisch alles machen kann. Anfangs kann man zwar nur kämpfen, später jedoch hat man die Möglichkeit zu zaubern und/oder im Cyberspace zu surfen. Letzteres ist sogar eine Notwendigkeit, um das Spiel zu beenden. Doch wie läuft das ab?

Der Kampf und die Zauberei laufen recht simpel ab. Man wählt im Charakterbildschirm die Waffe/den Zauber aus und zielt mit einem Fadenkreuz/einer Hand auf das Ziel. Dies kann als Schwäche der Engine ausgelegt werden, da mit diesem bei großen Kämpfen sehr zeitaufwendigen System, schnell Hektik aufkommt. Große Kämpfe? Natürlich, bei größeren Aufgaben hat man durchaus die Möglichkeit sich die benötigte Unterstützung in diversen Clubs zu erkaufen.

Die für mich größte Schwäche ist das Spiel im Cyberspace. Simple, zweidimensionale Felder die in Minesweeper-Manier überwindet werden müssen, um graue Datenblöcke zu erreichen, die es zu plündern gilt. Es winken Geld und Informationen. Es ist wirklich schade, dass das angewendete System nicht der Komplexität der Pen&Paper Vorlage nicht gerecht wird. Der Kampf wird praktisch nur durch eine Fähigkeit mit dem tollen Namen Computer bestimmt. Auf die Dauer eine sehr langweilige und undankbare Aufgabe in der Matrix zu surfen.

Fähigkeiten und Attribute entwickelt man mit KARMA. Karma bekommt man durch kämpfen. Das ist alles. Ein Beispiel: Man möchte das Attribut Körper von 3 auf 4 aufwerten. Also sucht man sich einen lauschigen Schlafplatz wählt im erscheinenden Menü den Punkt ‚Karma einsetzten‘ aus und verteilt 3 Karmapunkte auf das Attribut und schon ist es auf 4 gesetzt. Nicht sehr komplex, aber es reicht.

Jetzt mag die genaue Beschreibung nicht sehr begeistert klingen, aber das sind alles nur Mittel zum Zweck. Der Zweck ist Spielspass und den hat man GARANTIERT!

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