Shadowgate

Firma:
Icom Simulations
Jahr:
1987
System:
Amiga (OCS)
Genre:
Adventure
Tag:
Schwerter & Magie
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
2/5

Meinung damals

Den Programmierern ist es gelungen, überraschende Momente mit wohl dosierten, aber gezielten Soundeffekten zu einem Horrortrip zu kombinieren, der dem User so manchen Schreck durch die Glieder fahren läßt. Ich bin sicher: Wenn Alfred Hitchcock sich für Adventures begeistert hätte, dann hätte er an Shadowgate seine wahre Freude gehabt!

Bernd Zimmermann, ASM 4/88 

Als Adventure hat Shadowgate keine großen Chancen auf den Komplexitäts-Preis. Geübte Spieler werden in wenigen Tagen alle Puzzles gelöst haben, was nicht zuletzt an den eingeschränkten Kommandos liegt. Trotzdem macht Shadowgate viel Spaß. Wer nach einem nicht zu schweren, einfach zu bedienenden Adventure sucht, Englisch kann und nichts gegen Dämonen auf der Diskette hat, greife zu Shadowgate.

Boris Schneider, Power Play 4/88 

Bericht von Mr Creosote (24.04.2003) – Amiga (OCS)

Es scheint, als könnte es keine Fantasywelt geben, in der die Bewohner glücklich und in Frieden ohne massive Bedrohungen leben können. Diese macht da keine Ausnahme. Ein böser Warlock versucht, ein mystisches Monster herbeizurufen – den Behemoth. Man selbst spielt den guten Helden, der ihn aufhalten soll.

Um nun zu gewinnen, muss man den „Staff of Ages“ finden, der dafür sorgen soll, dass der Behemoth bleibt, wo er ist. Wie üblich liegt das mächtige Artefakt nicht etwa im Schaukasten einer Privatsammlung, wo man es einfach unbürokratisch mitnehmen könnte, sondern es ist in der verlassenen Burg Shadowgate versteckt. Natürlich ist diese Burg mittlerweile auch von den Dämonen des Warlocks befallen und voller Fallen (welch schlechter Schreibstil…).

Also… Fantasy – ein weiteres klassisches Thema, dem sich Icom in ihren Adventures angenommen hat. Nicht gerade mein Geschmack, aber es reiht sich unbestreitbar gut in die anderen Spiele (Deja Vu und Uninvited) ein.

Leider beschränken sich die Unterschiede aber dann doch nicht auf die Story. Shadowgate ist nicht nur subjektiv beim Plot unterlegen, sondern auch objektiv beim Spieldesign. Sterben kann man in allen Spielen von Icom, aber nicht so oft und so extrem. Deja Vu setzt einen nur wenigen Gefahren aus. Uninvited lässt einen die Gefahr zumindest meistens vorher erahnen. Shadowgate dagegen ist erbarmungslos: Es lässt einen dafür sterben, einen Raum betreten, etwas aufgehoben, einen neutral aussehenden Hebel gezogen zu haben und noch viel mehr im selben Stil. Schrecklich frustrierend!

Dann kommt noch die stark angezogene Zeitbegrenzung dazu. Wiederum der Vergleich mit Icoms anderen Spielen aus der gleichen Zeit: Deja Vu und Uninvited beschränken die Gesamtanzahl der Züge, die man hat, die Spiele zu lösen, und fordern zusätzlich in bestimmten Szenen „schnelle“ Reaktionen, aber es bleibt immer im schaffbaren Rahmen und berechenbar. Shadowgate hat nicht nur die Gesamtbeschränkung, sondern eine weitere konstante „Zeitbedrohung“: die Fackeln. Die Burg ist natürlich nicht mit Elektrizität ausgestattet, also muss man sich seinen Weg mit eben diesen erleuchten. Fackeln sind nicht nur begrenzt, sondern recht selten. Was passiert, wenn man keine mehr hat, oder verpasst, rechtzeitig eine neue anzuzünden? Natürlich stirbt man. Habe ich bereits erwähnt, wie frustrierend das Spiel ist?

Shadowgate ist ohne Zweifel Icoms schlechtestes Adventure. Manchmal dringen die guten firmentypischen Aspekte kurz durch, aber jedes Mal, wenn man gerade anfangen will, das Spiel doch zu mögen, stirbt man einen weiteren unnötigen Tod! Spieldesign ersetzt durch Idiotie. Ganz klar kein Spiel, dass irgendjemand spielen muss. Im Gegenteil: Es ist eigentlich nur aus historischer Sicht und wegen der Vollständigkeit interessant.

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