Sensible Golf

Firmen:
Sensible Software / Virgin Interactive Entertainment
Jahr:
1994
System:
Amiga (OCS)
Genres:
Action / Sport
Tags:
Cartoon & Comic / Individualsportarten / Multiplayer
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
4/5

Meinung damals

Unter dem Strich bleiben dennoch ein paar Handicaps zuviel, denn irgendwie wird man den Eindruck nicht los, hier vor einem eher lustlos konzipierten Spiel für das NES zu sitzen. Für den Amiga ist Sensible Golf jedenfalls so wichtig wie ein elektrischer Waschlappen für die Körperhygiene.

Steffen Schamberger, Amiga Joker 9/95 

Bloß weil sich diese Amiga-Umsetzung rund ein Jahr verspätet hat und die Grafik mittleres Shareware-Niveau erreicht, sollte man Sensible Golf nicht voreilig verdammen. Die Spielbarkeit schlichter 2D-Golfaction ist nicht zu unterschätzen, wie einige Titel für den Game Boy beweisen. Doch das unkomplizierte Bälleklopfen bei Sensible Golf ist nur kurzzeitig lustig. Einsteiger werden beim arg schnellen Stuerungssystem verzweifeln. Und 25 Golfplätze, die alle gleich aussehen, sind ebenso deprimierend wie das Fehlen der Maussteuerung.

Heinrich Lenhardt, PC Player 4/96 

Bericht von Mr Creosote (03.12.2017) – Amiga (OCS)

Golf-Computerspiele… und schon steht die elefantöse Frage des Warum im Raum. Echtes Golf ist ja primär ein entspannender Spaziergang über gepflegte, ausladende Grasanlagen. Man ist draußen an der frischen Luft, läuft gemütlich umher oder fährt in einer dieser stilvollen Karren, und von Zeit zu Zeit schlägt man mal einen Ball. Je nach gefühltem Können investiert man mehr oder weniger Zeit in die Auswahl der Eisen. In einem Computerspiel übernimmt der Computer das meiste davon. Wo bleibt da der Spaß?

Na ja, erstens mag nicht jeder einen kompletten Golfkurs hinten im Garten haben. Zweitens sind sie üblicherweise als Partyspele ausgelegt, also für eine Gruppe von Freunden gemeinsam vor dem Fernseher gedacht.

Bezüglich letzterem schlägt sich Sensible Golf wirklich sehr gut. Seine Cartoongrafik spricht sofort an. Ermunternde Texteinblendungen und Funktionen wie die Möglichkeit, das Aussehen der eigenen Spielfigur anzupassen, mögen erstmal keinen direkten spielerischen Nutzen haben, tragen aber doch zum Gesamtspaß bei. Anfängern wird mit Hilfefunktionen sinnvoll unter die Arme gegriffen, wie beispielsweise der automatischen Ausrichtung zum Loch hin (manchmal hilfreich, doch manchmal auch trügerisch und sogar kontraproduktiv).

Der Rest läuft sehr intuitiv ab: Man wählt einen Schläger entsprechend der noch zu überbrückenden Distanz, zielt in die gewünschte Richtung und setzt Schlagkraft und Spin dadurch, eine sich bewegende Skala im richtigen Moment zu stoppen. Die Kurse bieten ausreichend Abwechslung für einige Zeit. Die computergesteuerten Spieler können, wenn nötig, mit einspringen und Lücken füllen, spielen aber zum Glück nicht zu perfekt.

Im Kern handelt es sich also um ein simples Spiel mit ein wenig Brimborium drumherum. Doch es muss sich dafür nicht entschuldigen: Es ist einfach keine „Simulation“ und versucht auch keine zu sein. Schon das macht Sensible Golf sympatisch. Das Spaßpotential des Genres ist mit diesem Spiel höchstwahrscheinlich ausgeschöpft. Weiteres Suchen erübrigt sich. Aber bedenkt immer: Es ist immer noch Golf am Computer.

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