Schwert und Magie 4: Die Burg des Magiers

Firma:
German Design Group
Jahr:
1990
System:
C64
Genre:
Rollenspiel
Tags:
Kämpfen / Schwerter & Magie
Sprache:
Deutsch
Mittlere Wertung:
3/5

Bericht von Mr Creosote (11.08.2018) – C64

Kaum ist die Diskette umgedreht, sind wir auch schon zurück von der Piratenküste in generischen Sword-&-Sorcery-Gewässern. Inhaltlich schließt Die Burg des Magiers direkt an den ersten Teil der Schwert-und-Magie-Reihe an: Der Bösewicht jenes ersten Spiels hat die bereits bekannte Prinzessin auf seine Burg verschleppt. Der König kann nicht einfach seine Armee schicken um einen diplomatischen Zwischenfall mit dem ohnehin nicht wohlgesonnenen Nachbarstaat zu vermeiden. Also muss der Abenteurer wieder ran.

Den zugegeben sehr generische Plot wetzt Teil 4 qualitativ durch sehenswerten Spielinhalt wieder aus. Der Spielumfang ist wieder deutlich gesteigert und in der Burg wird das Spiel sogar tatsächlich ansatzweise nicht-linear. Was frühere Teile auch bereits vorgaukelten, aber tatsächlich steckte nur jeweils ein Herumprobieren der Optionen dahinter, bis man den einzigen richtigen Pfad fand. In der Burg kann man dagegen tatsächlich prinzipiell verschiedene Strategien fahren: kämpft man sich durch wie üblich oder trickst man gewisse Insassen aus? Wodurch einem dann plötzlich leicht andere Pfade und Informationen zur Verfügung stehen. Überhaupt ist das Spiel recht gut bestückt mit anderen Charakteren, was ebenfalls zu begrüßen ist. Es reicht eventuell sogar zur Motivation eines zweiten Durchspielens.

Die plottechnisch starke Verzahnung mit bereits gespielten Teilen ist dagegen Fluch und Segen zugleich. Eine gewisse Kontinuität zwischen den Episoden aufzubauen ist prinzipiell nicht schlecht, jedoch wird es spielerisch überhaupt nicht berücksichtigt. Unabhängig davon, ob man einen bestehenden Charakter reaktiviert oder aber mit einem frisch erstellten beginnt, setzt einem das Spiel die identischen Texte vor, die immer wieder von bereits bestandenen Abenteuern erzählen oder den Bösewicht beispielsweise erwähnen lassen, er habe den Spieler sofort wiedererkannt. Was ja bei neuen Charakteren gar nicht sein kann. So bleibt leider ein leichter Beigeschmack des reinen Product Placements („Kauft diese anderen Teile!“).

Trotzdem: Die Burg des Magiers ist klar der bislang stärkste Teil der Reihe (nicht nur wegen Heinos Gastauftritt)! Dass er gemeinsam mit dem schwachen Piratenhaus auf einer Diskette vertrieben wurde, war eventuell kein Zufall: So ist der Gesamtkauf doch ganz positiv belegt gewesen, selbst wenn einem eines der Abenteuer nicht so gefallen hat.

Dateien

Screenshots

C64

Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Box

C64

Bild Bild