Rex Nebular and the Cosmic Gender-Bender

Firma:
MicroProse
Jahr:
1992
Systeme:
PC (DOS) / PC (VGA)
Genre:
Adventure
Tags:
Humor / Science Fiction / Krieg / ScummVM
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
4/5

Meinung damals

Unterm Strich bleibt Rex Nebular ein Game, das einen zwar nicht vom Hocker haut, aber immer noch zur Oberklasse gehört. Von der technischen Seite her betrachtet wäre das Game sicher ein Kandidat für einen Hitstern geworden, aber die arg konstruierte Story hat dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der berühmte Rote Faden wurde hier mit dem Brecheisen eingepaßt.

Marcus Höfer, ASM 12/92 

[…] ich glaube gerne, daß sie Spaß daran hatten dieses Spiel zu schreiben, nur leider an der falschen Stelle. Denn Rex Nebular ist hervorragend programmiert, und daß sich ein Programmierer daran begeistert, wie realistisch sich eine Hand bewegt, ist gut vorstellbar, aber das macht kein gutes Grafikadventure aus. Dazu ist vor allem eine gute Story nötig, und die fehlt hier.

Peter Freunscht, PC Games 12/92 

Aber trotz aller technischer Finessen […], der ordentlichen Präsentation und dem kernigen Humor fehlt hier einfach das gewisse Etwas. Naja, alle guten Dinge sind bekanntlich drei, einen Versuch haben die Simulations-Profis demnach noch…

Monika Stoschek, PC Joker 1/93 

Erster Eindruck: grandios! Zweiter Eindruck: ganz gut, hat aber einige Haken. Rex Nebular ist eines der Abenteuerspiele, die mit viel Witz, Elan und starker Grafik beginnen, aber in der zweiten Hälfte Ermüdungserscheinungen zeigen. […] Das kostet zwar einige Punkte bei der Gesamtwertung, aber der Spielspaß ist unterm Strich immer noch ganz erfreulich. Wer humorvolle Science-fiction-Adventures im Stil von Sierras Space Quest-Titeln liebt, wird an Rex seinen Spaß haben.

Heinrich Lenhardt, PC Player 1/93 

Es sollte mich nicht wundern, wenn in der Rechtsabteilung von Sierra inzwischen die Juristen heißlaufen – Soviel Geklautes auf einem Haufen sieht man nicht alle Tage. Auch Spieler, die mindestens ein neues Adventure pro Woche verspeisen, werden sich bei soviel Wiederholung veräppelt fühlen. Zum Glück hat man bei Microprose wenigstens die Rätselkurve geschafft und zum Teil ein paar recht knackig-witzige Puzzles programmiert. […] Rex Nebular wünsche ich für die bereits geplanten Fortsetzungen etwas mehr Eigenständigkeit und Charakter. Der Bursche ist ausbaufähig.

Volker Weitz, Power Play 12/92 

Bericht von Mr Creosote (15.10.2004) – PC (DOS)

Rex Nebular, kosmischer Abenteurer, liefert eine wertvolle Vase, die er für seinen Auftraggeber Col. Stone besorgen sollte, ab. Er stapft ins Büro und verlangt seine Bezahlung. Eher widerwillig zückt Stone das Scheckbuch, und fragt Rex, wie die Mission gelaufen ist. Dieser beginnt seinen Frust zu entladen…

Nach diesem Einleitungskniff direkt aus Monkey Island 2 sehen wir, wie Rex' Raumschiff von einem weit größeren Modell, das komplett mit Frauen „bemannt“ ist, abgeschossen wird, und in den Ozean des nahegelegenen Planeten stürzt. Er ist auch einem Planeten gestrandet, auf dem vor langer Zeit ein Krieg der Geschlechter stattgefunden hat. Die Frauen haben gewonnen, und alle Männer wurden ausgerottet.

Die Bevölkerung muss sich natürlich trotz allem irgendwie fortpflanzen. Dazu dienen einerseits gefangene Männer wie Rex. Als „Zuchtbulle“ benutzt zu werden, hört sich für Rex zuerst durchaus erstrebenswert an – bis die Ärztin ihn darauf aufmerksam macht, dass es zwischen dem 400. und 600. Mal am Tag etwas ungemütlich werden könnte. Also bleibt keine Wahl, als doch wieder zu entfliehen, und dabei idealerweise gleich die Vase mitgehen zu lassen. Vielleicht hilft ja der „Gender-Bender“, sich unentdeckt auf dieser rein weiblichen Welt zu bewegen. Diese Maschine kann Frauen in Männer verwandeln (und umgekehrt), was auch der Reproduktion auf dem Planeten sehr zu Gute kommt.

Rex Nebular and the Cosmic Gender-Bender ist das erste in einer kurzlebigen Serie von Adventures von Microprose. Und was für ein Einstand! Gute Grafik, Musik und Sound (die Dialoge im Intro sind sogar vollständig vertont). Exzellente Bedienung mit allgemeingültigen Verben plus spezifischen je nach angewähltem Objekt. Todesszenen, nach denen man automatisch wieder an den letzten vorigen sicheren Zeitpunkt zurückgesetzt wird.

Und zuguterletzt Humor. Anders als gewisse Konkurrenztitel mit ähnlichem „Erwachsenenthema“, ist Rex Nebular tatsächlich ganz witzig. Ein sehr stumpfer Witz, aber eben witzig. Wo Larry eher wie der verklemmte Versuch eines katholischen Klosterschülers wirkt, Witze über Sex zu machen, scheut Rex sich nicht, in tiefste Tiefen hinabzusteigen.

Eindeutig zweideutiger Humor kann per Menü auf Wunsch aber abgestellt werden. Genauso ist es auch möglich, die Rätselkomplexität durch drei Schwierigkeitsgrade etwas zu beeinflussen. Da allerdings die bei Weitem meisten logisch sind, sollte das eigentlich nicht notwendig sein.

Nach etwa der Hälfte fällt die Qualität etwas ab. Die Witzrate sinkt, und man fährt ziemlich viel sinnlos durch eine tote Stadt. Ob das am Termindruck zwecks Veröffentlichung, oder aber einfach am Problem, bereits alles verbraten zu haben, lag? Keine Ahnung. Auf jeden Fall braucht ein Spiel für die Höchstwertung absolute qualitative Konsistenz. Und da liegt Rex Nebulars einziger kleiner Fehler.

Box

PC (DOS)

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PC (DOS)

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