Police Quest: In Pursuit of the Death Angel

Firma:
Sierra On-Line
Jahr:
1987
System:
Amiga (OCS)
Genre:
Adventure
Tags:
Krimi / Polizei & Verbrecher / ScummVM
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Betrachtet man Police Quest […] als Ganzes, so ist dieses Adventure zweifellos als Top-Game einzuordnen, denn selten habe ich bis jetzt Adventures gesehen, die nicht nur viel spannende Atmosphäre, sondern auch ein hohes Maß an Realitätsnähe besitzen […] Police Quest bietet wirklich für jeden was, bleibt zu hoffen, daß Sierra in ihren weiteren Programmen diese Art von Originalität beibehält.

Philipp Kus, ASM 3/88 

Archivierte Berichte

Bericht von Mr Creosote (15.11.2002) – Amiga (OCS)

Die kürzeste Serie der Standard-Sierra-Adventures. Sagt das etwas über die Qualität aus? Guter Witz, wir sprechen hier über Sierra! Als ob diese Clowns sich jemals um die Wünsche der Kunden oder die Qualität der Produkte gekümmert hätte!

Police Quest spricht eine andere Zielgruppe an als beispielsweise das kindische King’s Quest. Der Designer war ein pensionierter Polizist und das Spiel nimmt für sich in Anspruch „authentisch“ zu sein. Was auch immer das bedeuten mag. Nach dem Spielen weiß man es. Oder natürlich nach dem Lesen dieses Tests. Das „echtes Leben“ eines Polizisten (in den USA natürlich) zu simulieren, also keine dauernden Schusswechsel, weniger spektakuläre Fälle usw. Eigentlich sogar ein vielversprechender Ansatz.

Das Gameplay könnte man also als „Alltag“ bezeichnen: morgens zur Polizeiwache, seine Ausrüstung aus dem Schließfach holen, sich den Tagesauftrag abholen, durch die Stadt patroullieren usw. Klingt ja immer noch ganz gut. Wird für mich aber langweilig, deshalb jetzt wieder zurück zum Meckern.

Die Details ziehen dieses Spiel wieder auf das sierratypische Müllniveau herunter! Was bringt es, den Spieler zu zwingen, erst seinen eigenes Schließfach aus vielen herauszusuchen, danach seinen Platz im Konferenzraum und auch noch sein Fach für Nachrichten? Was macht es aus, nicht pixelgenau richtig zu stehen? In echt wüsste man das alles sowieso, also lässt es sich auch nicht mit „Realismus“ erklären, sondern ist einfach nur dumm!

Nächstes Beispiel: Um mit dem Auto auf Patrouille zu fahren, muss man erst noch einen „Routinecheck“ des Wagens durchführen. Und bloß nicht vergessen sich anzuschnallen, sonst wird man selbstverständlich sofort entlassen! Mir ist schon klar, dass sich auch Polizisten an die Verkehrsregeln halten müssen, aber muss man sie wirklich zu 100% exakt simulieren? Das ist doch ein Spiel, primär sollte es doch wohl Spaß machen!

Wie für Sierra üblich vergibt einem das Spiel nichts, jeder winzige Fehler wird sofort mit Tod / Suspendierung oder welchen Vorwand sie auch immer dafür gefunden haben, einen das Spiel verlieren zu lassen, bestraft. Dumm. Einfach nur dumm.

Soviel zum beinahe unspielbaren Spiel. Zuletzt noch ein bisschen über die schreckliche Präsentation. Die Grafik ist offensichtlich 1:1 vom PC übernommen worden, und selbst für PC-Standard ist sie schlecht (zumindest sind die Farben nicht ganz so ein Griff ins Klo wie bei King’s Quest)! Was das wohl für den überlegenen Amiga bedeutet. Die Musik hört sich fast so peinlich an, als käme sie aus dem berüchtigten „PC-Speaker“. Das kommt davon, wenn man sein Spiel ausschließlich auf den US-Markt ausrichtet!

Die gute Idee hebt Police Quest zumindest positiv von dem anderen Sierrakram ab. Die Umsetzung ist allerdings lächerlich, also haltet euch davon fern!

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Amiga (OCS)

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