Paradroid II

Firma:
Marc S. Seter
Jahr:
1994
System:
Amiga (OCS)
Genre:
Action
Tag:
Science Fiction
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Nette Features wie Energie-Tankstellen, Levelkarten oder Turbolifts sorgen für Abwechslung, dazu kommen noch zahlreiche Sound-FX. Am schönsten aber ist, daß man die optisch etwas tristen Futuro-Labyrinthe auf einem Splitscreen auch in Teamarbeit leerräumen darf.

Richard Löwenstein, Amiga Joker 5/94 

Bericht von Mr Creosote (11.02.2008) – Amiga (OCS)

Obwohl der C64-Klassiker auch von Graftgold selbst unter dem Titel Paradroid 90 für den Amiga umgesetzt wurde, hat diese Version so ihre Macken. Paradroid II, ein Freeware-Remake des Originals, kam ein paar Jahre später heraus. Im Zeitalter der Prozesse um Markenzeichen, Patente und „intellektuellem Besitz“: Der Programmierer kam damit, nicht nur den Originalnamen zu benutzen, sondern auch die Grafiken und das Spielkonzept des Originals praktisch eins zu eins nachzubilden, durch.

Die aufständischen Roboter einer Weltraumstation müssen eliminiert werden. Dazu gibt es zwei Wege: altbekanntes und -bewährtes Abschießen oder „entern“. Letzteres ist deutlich zu bevorzugen, da eine erfolgreiche Übernahme einen für eine gewisse Zeit den stärkeren vormaligen Gegner kontrollieren lässt. Das „Entern“ selbst läuft so ziemlich, wie aus dem Original bekannt: Man muss mehr Bausteinen seine eigene Farbe geben, als es der Gegner tut, indem man elektrische Impulse aussendet. Dieses Übernahmespiel sieht man in dreidimensionaler Perspektive, die sich leider sogar als kleiner (wirklich keiner) Nachteil herausstellt. So sieht man nur sehr eingeschränkt, was der Gegner gerade treibt.

Die hohe Bildschirmauflösung wird sehr effektiv genutzt. Der Hauptbildschirm sieht genauso aus wie im Original, aber er wird durch einige Balken umrahmt, die nützliche Informationen über die momentane eigene Lebensenergie, Schussenergie und Transferenergie (die das Entern ermöglicht) anzeigen.

Die größte Neuerung ist jedoch, dass Paradroid II einen Zweispielermodus hat. Zwei Menschen können also gleichzeitig per Splitscreen in der Raumstation auf die „Jagd“ gehen. Dabei handelt es sich um einen kooperativen Modus, in dem beide Spieler gleichzeitig in der selben Station die selben Roboter bekämpfen. Auch wenn praktisch beide ziemlich unabhängig voneinander vor sich hin spielen können, ergeben sich einige nette Taktiken, die man gemeinsam anwenden kann – wenn man denn will.

Dies ist ein sehr effektives und intelligentes Remake. Die Stärken des Originals behält es bei, und erweitert es durch eine bestens gelungene Mehrspieleroption. Hervorragend! Sorry, Graftgold, aber so hätte die Amigaversion eures Spiels aussehen sollen.

Screenshots

Amiga (OCS)

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