Monty Python: Die Ritter der Kokosnuss

Andere Titel:
Monty Python & the Quest for the Holy Grail
Firma:
7th Level
Jahr:
1996
Systeme:
PC (Windows) / PC (SVGA)
Genres:
Denkspiel / Adventure
Tags:
Umsetzung eines anderen Mediums / Humor / Mythen und Sagen / FMV
Sprachen:
Englisch / Deutsch
Mittlere Wertung:
3/5

Meinung damals

Wer also auf ein ordentliches Gameplay verzichten kann, aber dafür fundierte Englischkenntnisse und viel Verständnis für schwärzesten Humor mitbringt, der und nur der wird sich hier königlich amüsieren.

Manfred Duy, PC Joker 9/96 

Wenn Sie auf der Suche nach ernstzunehmenden Denk- und Geschicklichlichkeitsspielchen sind, sollten Sie um des heiligen Grals Willen bitte nicht dieses Spiel kaufen. […] Für eingeschworene Monty-Python-Fans (wie mich) ist das Produkt ein absolutes Muß. […] Wenn Sie mit dem Humor nichts anfangen können, werden Sie allerdings viel weniger Sterne als ich sehen.

Monika Stoschek, PC Player 9/96 

Sehr geringe Spieltiefe, mäßiger Umfang, Zwischenspielchen, die allenfalls an Sharewarequalität heranreichen, abgehackte […] Animationen. […] Überzeugte Pythonisten werden ob solcher „Nichtigkeiten“ ohnehin nicht am Glanze des Grals kratzen. […] In der Kategorie „Gags pro Quadratzentimeter Bildschirm“ liegt 7th Level weit vorne. Daß es dennoch eine derart krasse Abweichung zwischen Gesamtwertung und Meinungskasten gibt, gründet sich auf die starke Geschmacksabhängigkeit dieses Programms.

Ulrich Smidt, Power Play 9/96 

Bericht von Mr Creosote (12.09.2009) – PC (Windows)

Das Jahr 932… eine Gruppe Ritter in Kostümen des 14. Jahrhunderts stolpern quer durchs Land. An Stelle von Pferden, die sie sich nicht leisten können, schlagen ihre Diener Kokosnusshälften zusammen, um die typischen mittelalterlichen Reisegeräusche zumindest zu simulieren. Natürlich handelt es sich um König Arthur und die Ritter der Tafelrunde – auf göttlicher Mission, der Suche nach dem heiligen Gral. Was eigentlich etwas albern ist, da Gott doch eigentlich wissen müsste, wo der herumliegt, oder? Aber sagt er das seinen folgsamen Dienern? Keineswegs, er schickt sie stattdessen auf eine aussichtlose Schnitzeljagd. Was für ein Fiesling!

Verbrennt sie!
Verbrennt sie!

Monty Python: Die Ritter der Kokosnuss setzt sich aus einigen Szenen des Films zusammen. Man besucht das pestgeplagte Dorf, beteiligt sich an der Diskussion über die Identifizierung von Hexen, genießt die Gastfreundlichkeit von Burg Milzbrand und versucht, die Brücke des Todes zu überqueren. Auf jedem Bildschirm besteht das „Spiel“ daraus, wie wild auf dem Hintergrund herumzuklicken und zu hoffen, dass irgendwas Nützliches (oder zumindest etwas Witziges) passiert. Meistens bekommt man immerhin einen leicht albernen Soundclip zu hören oder Köpfe tauchen auf und rezitieren einen Dialogschnippsel aus dem Film („Sie hat riesige… Ländereien!“).

Auf einigen Bildschirmen finden sich noch kleine Geschicklichlichkeitsspielchen. Beispielsweise kann man Jungfrauen den Hintern versohlen, Tetris mit Pestleichen spielen (besondere Vorsicht ist geboten bei denjenigen, die noch nicht ganz tot sind) oder sich mit dem Schwarzen Ritter im Stile von Mortal Kombat duellieren (oder es andersrum als Schwarzer Ritter mit Arthur aufnehmen – wobei das eher wie in MechWarrior abläuft).

Was ist die Hauptstadt von Assyrien?
Was ist die Hauptstadt von Assyrien?

Nachdem man alle Örtlichkeiten durch und alle notwendigen Gegenstände gefunden hat, beginnt die zweite Phase des Spiels. Darin klappert man alle Bildschirme nochmal ab und benutzt die Objekte in den passenden Situationen. Und dann findet man den Gral. Zumindest sofern man alle Registrierungsfragen beantwortet hat (nur ein paar hundert an der Zahl). Alternativ gibt es noch die Möglichkeit, im Hauptmenü die Option, das Spiel direkt zu gewinnen, auszuwählen.

Auch wenn sich die Ritter nicht grundlegend von ihrem Vorgänger im Geiste, Reine Zeitverschwendung, unterscheidet, ist das „Spielprinzip“ hier immerhin ansatzweise in eine klassische Adventureform eingebunden. Bei genauerer Betrachtung kann diese Genreklassifikation jedoch nicht standhalten – dazu fehlen dann doch zu viele übliche Bestandteile. Wieder bietet 7th Level eine lustige Mischung aus Filmausschnitten und -elementen zusammen mit ein wenig originärem Inhalt (wie schon bei Zeitverschwendung), aber wieder ersetzt das nicht den Kauf einer DVD. Einerseits ist das Spiel eine gelungene Ergänzung in der Monty-Python-Sammlung, andererseits kann man es aber kaum als tatsächlich eigenständiges Produkt sehen.

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