Little Computer People

Firma:
Activision
Jahr:
1985
System:
C64
Genre:
Strategie
Tags:
Abstrakt / Cartoon & Comic / Lebenssimulation
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Man muß LCP einfach einmal erlebt haben. Es ist weder Spiel noch Simulation, sondern einfach eine völlig neue Art von Beschäftigung mit dem Computer und dabei sogar eine der einfallsreichsten und witzigsten und fesselndsten. Wer unbedingt einen High-Score sehen will, sollte die Finger von LCP lassen. Allen andern kann es fast uneingeschränkt empfohlen werden.

Boris Schneider, 64er 1/86

Kein Spiel zuvor hatte in unseren Augen einen solch hohen Spielwert, kein Spiel barg aber auch gleichzeitig die Möglichkeitten erlebbarer Grausamkeit. Es ist sicherlich das bemerkenswerteste Spiel, das wir je sahen. Aber es ist sicherlich nicht unumstritten!

Manfred Kleimann, ASM 3/86 

Das Programm mit der ungewöhnlichen, faszinierenden Handlung steht jenseits von allen Computerspielen. Ob es Spaß macht, hängt davon ab, ob man genug Geduld und Neugier aufbringt, um die Gewohnheiten des Computer-Männchens zu beobachten und zu versuchen, es dabei zu beeinflussen.

Heinrich Lenhardt, Happy Computer SH 3/85

Bericht von Mr Creosote (28.04.2002) – C64

Mitte der 90er Jahre waren für eine kurze Zeit Tamagotchis – nervige kleine eierförmige piepende virtuelle „Haustiere“ – sehr beliebt. Später erschien das (zu Recht) extrem beliebte und erfolgreiche PC-Spiel The Sims, das dem Konzept des virtuellen „Goldfischglases“ mehr Komplexität gab. Doch bereits zwei Jahrzehnte vorher war diese Idee bereits umgesetzt worden. Little Computer People – die erste wissenschaftliche Simulation des Lebens (mal von Alter Ego abgesehen).

Die Idee klingt wie folgt: Ein Mann und ein Hund leben in einem Haus. Beide haben einen freien Willen, wenn man sie also gewähren lässt, folgen sie einfach ihrer täglichen Routine. Man selbst ist ein gottgleicher Beobachter, der selbst niemals im Haus auftaucht – man guckt nur. Und man kann den Mann bitten, etwas zu tun. Dies sind allerdings nur Vorschläge, wenn zum Beispiel gerade das Telefon klingelt, wird der kleine Freund eher weniger geneigt sein, die Zeitung zu lesen.

Wenn man nett und höflich ist (selbst das zählt!) und keine dringenden Bedürfnisse entgegenstehen, wird der Mann jedoch mit einem Nicken bestätigen und ausführen, was man gesagt hat. Diese Aktionen sind sehr abwechslungsreich, praktisch jedes Objekt im Haus ist benutzbar. So reicht es vom Fernsehen und Tanzen bis zum Schreiben eines Briefs (die einzige direkte Kommunikationsmöglichkeit) und dem Füttern des Hundes.

Nach einiger Zeit beginnt man die Konsequenzen der eigenen Sorge zu spüren. Der Freund wird lächelnd herumlaufen und gerne auf einen hören, wenn man Interesse gezeigt, ihn unterhalten, und ihm ab und zu den Kopf gestreichelt hat (kann ausgelöst werden, wenn er im Sessel sitzt). Andererseits wird er sicherlich grantig und abweisend sein, wenn man ihn hungern und sich langweilen lässt.

Wenn das reine Zuschauen nicht mehr reicht, kann man den kleinen Freund immer noch zu einer Partie Poker (oder eines der anderen Spielchen) herausfordern. Ich habe mal gehört, es gäbe Vollpreisspiele, die einzig und allein diese Spielchen behandeln. Hier bekommt man sie umsonst dazu – und einen netten Partner zusätzlich!

Dem Lebenswandel der Bewohner zuzugucken, sie sich entwickeln sehen, das alles hat einen wirklich niedlichen Touch. Beobachten macht Spaß, Kommunizieren macht Spaß. Schon nach kurzer Zeit will man den kleinen Begleiter nicht mehr missen! Und vergesst nicht, eure wissenschaftlichen Reporte regelmäßig einzuschicken ;)

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