Little Big Adventure

Andere Titel:
LBA / L.B.A. / Relentless: Twinsen's Adventure [us]
Firma:
Adeline Software
Jahr:
1994
Systeme:
PC (DOS) / PC (SVGA)
Genres:
Adventure / Action
Tags:
Cartoon & Comic / Sonstige Fantasy / Kämpfen / Polizei & Verbrecher / ScummVM
Sprachen:
Französisch / Englisch / Deutsch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Wer knifflige Knobeleien, handfeste Fights, Spaß und Spannung haben will, wird mit Kompromissen leben müssen, denn diese Kombination gibt’s nun mal nur hier!

Manfred Duy, PC Joker 1/95 

Abgesehen von der nervigen Speicherfunktion stört mich eigentlich nur eines: Sämtliche Schauplätze werden wieder „gefüllt“, wenn man sie ein weiteres Mal betritt – alle Leute, Klone und Extras sind wieder an derselben Stele wie vorher. Dadurch geht ein wenig das Gefühl verloren, sich in einer „richtigen“ Welt zu bewegen. Von diesen beiden Schnitzern abgesehen ist Little Big Adventure ein forderndes Spiel, dessen isometrischem HiRes-Charme viele Abenteuer-Freunde verfallen werden.

Jörg Langer, PC Player 12/94 

Aber was soll’s, mit der richtigen Mischung aus Vorsicht und Draufgängertum ist jede kritische Stelle zu schaffen., besonders wenn dahinter wieder ein neues grafisches und akustisches Highlight wartet. Unbedingt ansehen und selber staunen.

Volker Weitz, Power Play 12/94 

Bericht von Tapuak (06.04.2001) – PC (DOS)

Little Big Adventure ist wohl das, was vielerorts mit dem universal verwendbaren Aufkleber „Action-Adventure“ verkauft wird. Man nehme als erstes eine Geschichte, die sich durch das Spiel zieht, um den „Adventure“-Part abzudecken: Die Bewohner des fiktiven Planeten Twinsun leiden unter der Terrorherrschaft des Tyrannen FunFrock. In seiner Macht steht es, Klone zu erschaffen, die die Bevölkerung mit Big Brother-ähnlichen Methoden kontrollieren und unterdrücken. Ein Opfer dieses Regimes ist Twinsen, der einer magischen Sage des Planeten auf der Spur ist, um damit FunFrock zu besiegen und die unterjochten Bewohner zu befreien. Diese Rebellenrolle fällt dem Spieler zu, der somit seinen Putschphantasien freien Lauf lassen kann. Zur Vervollständigung des Dilemmas wird auch noch Twinsens Frau entführt, was zusätzlich persönliche Rachegelüste schürt und emotionale Beschützerinstinkte aktiviert.

All diese Ziele der Befreiung liegen weit entfernt, und so muss Twinsen den gesamten Planeten bereisen, um hilfreiche Personen zu treffen und seine magischen Fähigkeiten zu erweitern. Dazu ist er mit vier äußerst praktischen „Gemütslagen“ bestückt, die er auf Knopfdruck annimmt: „normal“, „sportlich“, „aggressiv“ und „unauffällig“. Diese Verfassungen ermöglichen ihm ein variables Vorgehen, um der jeweiligen Situation entsprechend zu handeln. Der fette Wachposten wird wortlos verprügelt (aggressiv), während man sich am übermächtigen Panzer besser vorbeischleicht (unauffällig). Dazu gesellt sich ein magischer Ball, der sich praktischerweise als Distanzwaffe anbietet. Im Verlauf des Spiels werden diese Fähigkeiten natürlich noch durch das wachsende Inventar erweitert.

Die Ausrichtung dieser Fähigkeiten deutet schon an, wie sehr letztendlich der „Action“-Anteil dominiert. Die Rätsel lösen sich zumeist, wenn sich ein Gegenstand im Inventar befindet und dieser zu einer bestimmten Person gebracht wird, die einem dafür zufälligerweise weiterhilft. Gegen dieses Prinzip ist absolut nichts einzuwenden, nur darf man keine komplexen Denksportaufgaben erwarten. Dennoch kann von Unterforderung keineswegs die Rede sein, da zum Weiterkommen oft sehr viel Geschick erforderlich ist – die meisten der überall stationierten Wachposten können nur mit Gewalt bezwungen werden. An anderen Stellen sind auch exaktes Springen und Laufen gefragt.

Die isometrische Perspektive trägt eindeutig zur Übersichtlichkeit bei, doch manchmal erschwert sie ein genaues Zielen und Bewegen. Die Steuerung lässt dagegen keine Wünsche offen. Sie ist komfortabel und wird komplett mit der Tastatur abgewickelt. Ein Ärgernis ist leider das Speichersystem: Immer, wenn der Spieler eine neue Umgebung betritt (z.B. ein Haus), wird automatisch gespeichert. Das Problem dabei besteht darin, dass beispielsweise also auch bei einer Verhaftung der vorherige Spielstand überschrieben wird und man im Gefängnis weiterspielen muss; auch die „Spielstand kopieren“-Funktion bietet nur eine geringe Verbesserung dieses Problems.

Trotz diesem etwas größerem Manko überwiegen letztendlich die positiven Eindrücke. Die aufgrund der geographischen Gegebenheiten des Planeten recht abwechslungsreichen Umgebungen des Spiels und ein großer Umfang sorgen für langanhaltenden Spielspaß. Die Kombination aus der Freizügigkeit eines Adventures und den Vorzügen eines Actionspiels ist somit geglückt.

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