Italy 1990

Andere Titel:
Italia 1990
Firma:
U.S. Gold
Jahr:
1990
System:
Amiga (OCS)
Genres:
Sport / Action
Tags:
Multiplayer / Mannschaftssportarten
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
2/5

Meinung damals

Italy 90 ist wegen seines niedrigen Schwierigkeitsgrades in erster Linie für Anfänger geeignet, Fußballexperten müssen auf exotische Mannschaften ausweichen, um wenigstens ein bißchen gefordert zu werden. Aber das Ambiente stimmt: Neben guter Grafik und Sound gibt es Original-Spielernamen, Kopfbälle und Fouls.

Carsten Borgmeier, Amiga Joker 9/90 

Nicht überall, wo Fußball draufsteht, ist auch Fußball drin! Greifen wir also besser auf ein anderes Produkt zurück, oder warten wir ab, was sich die Softwarehäuser bis zur nächsten WM einfallen lassen. Das sind doch auch nur noch vier Jahre!

Bernd Zimmermann, ASM 9/90 

Dank schnellem Spielablauf und präziser Steuerung dribbelt sich Italy 1990 in die Herzen der Computer-Balltreter. Es ist spieltechnisch nicht so anspruchsvoll wie die Fußballsimulation Emlyn Hughes Soccer, aber recht kurzweilig.

Heinrich Lenhardt, Power Play 7/90 

Archivierte Berichte

Bericht von Mr Creosote (23.02.2008) – Amiga (OCS)

Wie auch Filmumsetzungen sind „offizielle“ Spiele zu großen Sportveranstaltungen meist völliger Schrott. Nachdem die hohen Lizenzkosten gezahlt sind, bleibt wohl nur selten Geld für die Entwicklung eines vernünftigen Spiels. Oder vielleicht denken die Firmen sich auch, dass das bei einem solch klangvollen Namen und entsprechend dummem Käufervieh unwichtig sei.

Wer also auf der Suche nach einem guten Fußballspiel ist, kann hier aufhören zu lesen. Italy 1990 kann sich zwar mit den tatsächlichen Spielernamen schmücken (was, wie man eingestehen muss, ein großer Vorteil ist), und es sind auch jedem Spieler eine Reihe von Fähigkeiten zugewiesen (von denen zumindest Geschwindigkeit auch einen Unterschied macht). Die Grafik ist recht gut gelungen. Alles hinterlässt einen sehr professionellen Eindruck, vom Fernsehansager zwischen den Spielen zu den „Kameraschwenks“ auf die Anzeigetafel oder zu einer anderen Perspektive bei besonderen Vorkommnissen wie einem Eckstoß. Die Spieler sehen ebenfalls sehr annehmbar aus.

Was dann für den enttäuschenden Gesamteindruck sorgt, und den unbedarften Tester sich fragen lässt, ob das Spiel überhaupt durch eine Beta-Testphase gegangen ist, ist, dass es dermaßen einfach ist! Auf den ersten Blick spielt es sich ganz gut, aber es gibt ein paar sehr schematisch einfache Wege zu sicheren Toren. Die Torwarte sind so leistungsschwach, dass sie immer wieder auf die selben paar „Tricks“ (die überhaupt nicht trickreich sind, sondern einfach nur normale Schüsse aufs Tor, wie z.B. der gerade Schuss mit voller Kraft von der Strafraumgrenze oder der tödliche 45°-Schuss) herein. Und den gegnerischen Spielern, die zumindest versuchen, einem den am Fuß klebenden Ball abzujagen, können ebenfalls leicht abgeschüttelt werden, selbst, wenn ihre Fähigkeiten deutlich über den eigenen liegen. Nach ein paar Spielen ist also selbst für Ägypten (die Mannschaft mit den schlechtesten Leistungswerten im Spiel) die Weltmeisterschafttrophäe keine besondere Herausforderung mehr.

Selbst Spiele gegen menschliche Gegner lösen das Problem nicht, denn die Torwarte werden immer von der KD (kurz für „Künstliche Dummheit“) gesteuert. So wird das Spiel also zu einer Art Ping-Pong, da die Spieler immer abwechselnd Tore schießen, und als Gewinner geht derjenige hervor, der zufällig gerade in Führung liegt, wenn das Spiel vorbei ist.

Obwohl Italy 1990 nicht im klassischen Sinne ein „Was haben die sich dabei gedacht“ – Spiel ist, ist es trotzdem unglaublich, dass sowas durch die Qualitätskontrolle gekommen ist.

Screenshots

Amiga (OCS)

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