Bericht von Mr Creosote (30.05.2000) – PC (DOS)
Wer kennt sie nicht, die klassischen Rüttel-Sportspiele vom C-64 oder Amiga? Das Spielkonzept war genauso krämpfefördend wie joystickverschleißend. Aber dieses Spiel ist anders! Es lässt das hektische hin- und herbewegen des Eingabegeräts einfach weg, und ersetzt es durch…NICHTS.
In insgesamt 8 Leichtathletik-Disziplinen kann man antreten. Manche davon ähneln sich allerdings sehr, wodurch die effektive Gesamtzahl nochmals sinkt. Nicht allzu viel Abwechslung also.
Die Laufstrecken sind 100m Sprint und 110m Hürden. Der einfache Sprint besteht darin, einfach die Laufgeschwindigkeit einzustellen, und sie, nachdem sie wieder langsam gesunken ist, wieder zu erhöhen. Das tut man durch einfaches festhalten einer Taste, bis ein Balken möglichst weit aufgefüllt ist. Das war’s dann auch schon. Die Hürden machen nur den Unterschied, dass man zusätzlich noch öfters den Feuerknopf bedienen muss, um zu springen.
Dann gibt es noch die Sprungwettkämpfe. Weitsprung ist das einfache Drücken des Feuerknopfes zur richtigen Zeit. Dreisprung ist das selbe, nur eben dreimal hintereinander. Hier ist das Timing schon etwas schwieriger. Der Hochsprung dagegen ist schon fast unverschämt anders! Hier muss man den Feuerknopf für kurze Zeit festhalten. Eine riesige Variation! Komischerweise entspricht der Speerwurf dem vollkommen. Zu guter letzt noch die übrigen Wurfdisziplinen: Kugelstoßen und Diskus. Hier muss man jeweils wieder einfach nur erst einmal drücken und dann nochmal. Jeweils zur richtigen Zeit. Toll!
Alle Wettkämpfe sind so aufgebaut, dass man je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad einen bestimmten Qualifikationswert erreichen muss. Wenn man das schafft, ist das gleichbedeutend mit einer Goldmedaille. Wenn man es nicht schafft, ist man aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Andere Möglichkeiten gibt es doch auch in echt nicht! Durch die hochkomplexen Anforderungen ist allerdings nach kurzer Zeit der Erfolg garantiert.
Zu erwähnen wäre noch das umfangreiche Optionsmenü. Hier kann man unter anderem Wind und Wetter bestimmen. Leider wirkt sich das weder grafisch noch spielerisch aus. Aber da man sich so sehr in das Spiel hineinversetzt, kommt es vor, dass man beim Lesen der Angabe Wind<1.3 schon eine Brise im Gesicht spürt!
Noch erwähenswert ist die Option, die eigene Figur zu dopen. Dann bringt man angeblich bessere Leistungen (ist aber leider nicht nachweisbar…). Nach jeder Disziplin bestimmt der Zufallsgenerator, ob eine Kontrolle durchgeführt wird oder nicht. Wenn ja, ist man disqualifiziert. Da aber sowieso nie achtmal hintereinander KEIN Test durchgeführt wird, ist diese Option sowieso unwählbar. Man wird also sogar moralisch erzogen!
Eines der inhaltslosesten Spiele aller Zeiten. Früher mögen die Spiele gesundheitsgefährdend gewesen sein, dafür ist dieses Machwerk der Auslöser für tödliche Langeweile!
