Hollywood Pictures

Firma:
Starbyte
Jahr:
1995
Systeme:
PC (DOS) / PC (VGA)
Genre:
Strategie
Tag:
Geschäftswelt
Sprache:
Deutsch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Für mich als eingefleischten Video-Freak hat Starbyte einen Wirtschaftssimulations-Knüller abgeliefert, auf den ich schon lange gewartet habe. Dennoch empfehle ich dieses Game ausschließlich denen, die dem Genre Kino & Film auch schon vorher etwas abgewinnen konnten.

Oliver Preißner, Amiga Games 7/95 

Die digitale Zelluloidschmiede hat Cineasten somit viel und geduldigen Normal-Simulanten immer noch einiges zu bieten; nicht zuletzt ordentliche Spielbarkeit auch von Disk. Wann ist also mit „Joker – The Movie“ zu rechnen?

Steffen Schamberger, Amiga Joker 7/95 

Hollywood Pictures sieht nach relativ wenig aus, besitzt aber einen gewissen Charme. Das eigentliche Kino-Management könnte zwar öder nicht sein, doch beim Drehen eines eigenen Films wird’s interessant.

Jörg Langer, PC Player 8/95 

Archivierte Berichte

Bericht von Hoffe (02.04.2002) – PC (DOS)

Tja, wer hat sich nicht schon darüber geärgert, dass der hoch angepriesene Film im Kino doch nicht die Erwartungen erfüllen konnte? In diesem Spiel hat man die Möglichkeit endlich mal Filme nach seinen Vorstellungen zu produzieren. Man muss vom Drehbuch bis zu den Kostümen alles organisieren was man für einen Film benötigt.

Man erbt von seinem Opa in den USA ein Kinocenter mit fünf unterschiedlich großen Kinos. Diese gilt es nun möglichst lukrativ zum laufen zu bringen. Man marschiert also in den nächstgelegenen Filmverleih und holt sich dort die Filme seiner Wahl. Man kann hierbei aus verschiedenen Kategorien wie Action, Monumentalfilme, Western und allem was man so kennt seine Favoriten auswählen. Die Qualität der Filme wird einem durch eine gewisse Anzahl von Sternen verdeutlicht, wobei kein Stern eindeutig das Mieseste ist was überhaupt produzierbar war und sechs Sterne das absolut Beste ist, was jeh in einem Kino zu bestaunen war. Nun geht es darum die Filme in seinen Kinos zu zeigen und damit möglichst viel Geld zu verdienen.

Man kann für jedes Kino für jede Vorstellung einen anderen Eintrittspreis festlegen.

Nach einiger Zeit hat man mit seinem Kinocenter genügend Geld verdient, um eventuell mit Hilfe eines Kredites der ortsansässigen Bank einen eigenen Film zu produzieren…und nun wird’s teuer.

Jeder Film basiert auf einem Drehbuch. Man verfasst also ein Drehbuch. Man verfügt dazu über fünf Spalten in denen jeweils unzählige Wörter stehen. Hier kann man aus jeder Spalte ein Wort auswählen und so ergeben sich die tollsten Drehbücher…wie z. Bsp. abenteuerlustiger Bettler erforscht faszinierende Insel.

Es stehen einem also wirklich schier unendliche Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung, von denen einige mehr oder weniger sinnvoll erscheinen werden. Man kann auch noch anweisen welche Attribute wie z.Bsp. Gewalt, Action, Spass, Erotik usw. der Film enthalten soll und wie stark die einzelnen Attribute zur Geltung kommen sollen.

Nun kann man noch den Drehort, die Kulissen, das Genre und die Epoche wählen. Doch was wäre ein Film ohne Schauspieler und Regisseur? Genau – ziemlich…äh…sagen wir mal unkonventionell. Also ab in die Filmagentur. Hier kann man Schauspieler, Regiesseur, Produzent, Kamerateam, Stuntteam und Statisten auswählen.

Jeder Schauspieler und Regiesseur hat ein gewisses Maß an Fähigkeiten welche nicht ganz unwichtig sind. Durchaus bemerkenswert ist hier, dass man obwohl es nicht die Originalnamen großartiger Schauspieler sind, man dennoch sofort erkennt um wen es sich handelt. Bei dem ein oder anderen Namen kann man also schon mal ins Schmunzeln geraten.

Letztendlich braucht man nun nur noch Kostüme und kann dem Film eventuell noch ein paar Special Effects verpassen. Hat man den Drehstart befohlen kann man noch etwas Einfluss auf die Dauer der Dreharbeiten nehmen, wobei das Minimum jedoch immer bei 50 Tagen liegt.

Nun heisst es warten und weiterhin ein wenig Geld mit dem Kinocenter verdienen. Hin und wieder erfreut man sich dann besonderer Ereignisse, wie einem Unwetter welches das komplette Filmset verwüstet und damit zusätzliche Kosten verursacht, oder einiger Verzögerungen der Dreharbeiten durch Krankheitsfälle oder Streiks.

Wenn der Film fertig ist, wird einem eine Abrechnung mit den tatsächlichen Kosten präsentiert, welche regelmäßig die ursprüngliche Kalkulation weit übersteigt. Bei der Premiere des Filmes erhält man dann eine Kritik, die darauf schließen lässt, wie der Film beim Publikum ankommen wird.

An jedem Mittwoch werden einem dann die Kinocharts präsentiert, bei denen man, wenn der eigene Film denn darin auftaucht, sehen kann wie viele Zuschauer der Film in die Kinos lockte. Für jeden Zuschauer bekommt man zwei DM.

Wenn man sich von dem ersten Flop erholt hat, kann man dann wieder einen Film auf die Beine stellen. Ziel des Spiels ist es möglichst viele Punkte zu bekommen und sich so einen Platz in den Reihen der großen Filmstudios zu sichern. Punkte bekommt man für Platzierungen in den Kinocharts, den Alltime Charts und für diverse Filmpreise die man vielleicht mal erhält.

Alles in allem mangelt es diesem Spiel für meinen Geschmack ein wenig an Komplexibilität, da weder eine Marketingabteilung noch Aktienmärkte oder ähnliches vorhanden sind. Die Langzeitmotivation liegt in erster Linie darin, den ultimativen Film zu drehen, der sämtliche Zuschauerrekorde in den Schatten stellt und wenn man das erreicht hat, kann man immer noch versuchen diesen Film erneut zu übertrumpfen. Wer also auf einfache, aber dennoch interessante Wirtschaftssimulationen steht, der ist bei diesem Spiel mit Sicherheit nicht schlecht beraten.

Box

PC (DOS)

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Screenshots

PC (DOS)

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