Gunship 2000

Firma:
MicroProse
Jahr:
1992
Systeme:
PC (DOS) / PC (VGA)
Genre:
Simulation
Tags:
Fliegen / Krieg
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Somit ist dieses Produkt zwar nicht zum Abschuß, dafür aber zum Kauf freigegeben.

Guido Alt, ASM 11/91 

Tja, da braucht man für’s Fazit nicht lange zu studieren: ein fliegender Meilenstein!

Max Magenauer, PC Joker 06/91 

Darauf habe ich fünf lange Jahre gewartet! […] Für mich steht fest: Gunship 2000 ist die momentan beste Hubschraubersimulation, die es zu kaufen gibt.

Michael Hengst, Power Play 11/91 

Archivierte Berichte

Bericht von Adhoc (02.12.2000) – PC (DOS)

Gunship 2000 ist meiner Meinung nach eine der besten Helikoptersimulationen. Durch die große Auswahl an Hubschraubern und den zufällig generierten Karten bleibt auch auf lange Sicht der Spielspaß erhalten, da keine Mission wie die vorherige abläuft.

Man beginnt, indem man zuerst eine eigene Einheit erstellt und anschließend ein Einsatzgebiet aussucht. Jede Gegend hat dabei seine Eigenheiten: Im Mittleren Osten fliegt man durch zerklüftete Gebirgslandschaften, in Westeuropa durch Städte (sehr nervenaufreibend, da hinter jedem Häusereck eine Feindeinheit stecken kann!)und auf den Philippinen muss man dichte Dschungel umfliegen (überfliegen ist nicht ratsam, da man sonst recht schnell entdeckt und abgeschossen wird). Am härtesten ist die Antarktis: Hier warten nicht nur die gefährlichsten Feinde, sondern man begegnet auch magnetischen Anomalien, die den Kompass verrückt spielen lassen, arktischen Wirbelstürmen, die einem die Sicht nehmen und ziemlich vom Kurs abbringen können, und nahezu unsichtbaren Erhebungen.

Nachdem man ein Gebiet ausgesucht hat, steht zuerst eine Trainingsmission an, in der man unverwundbar ist und sich an die Steuerung gewöhnen kann. Aber dann wird es schon ernst: In Solomissionen greift man Radarstationen, Panzereinheiten, Luftabwehrstellungen und vieles mehr an. Die Bandbreite der Missionsziele ist dabei erfreulich groß. Sie reicht von Aufklärungseinsätzen über die Vernichtung bestimmter Einheiten bis hin zum Transport von Fracht oder Truppen. Manchmal erhält man sogar Unterstützung durch Artillerie oder Erdkampfflugzeuge. Zudem sind einige Ziele mobil, d.h. man muss sie erst einmal in der vermuteten Marschrichtung aufspüren.

Vor jeder Mission findet ein Briefing statt, in dem man über die Haupt- und Nebenziele unterrichtet wird, die aktuellen Wetterbedingungen erfährt und einen Bericht über die Feindlage erhält. Aufgrund dieser Informationen macht man sich an die Auswahl und Bewaffnung des Hubschraubers. Man kann dabei zwischen Scouts („Kiowa“ oder „Defender“), Kampfhubschraubern („Apache“, „Cobra“) oder auch einem Transporthelikopter (der „Blackhawk“) auswählen. Bei entsprechendem Dienstgrad hat man auch Zugriff auf die verbesserte „Longbow Apache“ (ausgestattet mit „Mast Sight“, einer Art Periskop) und später auf die antiradarverkleideten „Comanche Scout“ und „Comanche Gunship“. Die verfügbaren Waffen reichen von MG-Gondeln über ungelenkte Raketen bis hin zu laser- oder mikrowellengeleiteten Hellfires (die meine persönlichen Favoriten sind, da sie Fire-and-Forget-Waffen sind). Für besonders schwere Brocken wie Brücken und Schiffen kann man auch Mavericks oder Penguins aufladen.

Anschließend entscheidet man über die Realismuseinstellungen. Man kann wählen, ob man selbst für Waffen und Gegenmaßnahmen zuständig sein will, ob das Wetter Einfluss haben soll (Wind und Sichtverhältnisse) oder ob der Hubschrauber realistische Flugeigenschaften aufweisen soll. Dann geht´s los! Die Grafiken sind nach heutigen Maßstäben natürlich recht klobig, aber übersichtlich. Berge sind durch pyramidische braune Gebilde dargestellt oder bestehen aus länglichen Formationen. Auch die Sounds reißen einen nicht vom Hocker, aber sie erfüllen ihren Zweck. Besonders hilfreich ist die Stimme des Kopiloten, der einen auf Ziele und Gefahren hinweist. Während des Einsatzes muss man ständig auf der Hut sein, denn hinter jedem Hügel kann der nächste Feind lauern. Eine geschickte Routenplanung ist deshalb unerlässlich. Richtig interessant wird die Sache aber dann, wenn man nach der entsprechenden Beförderung den Befehl über eine Staffel von 5 Hubschraubern erhält. Man kann jeden individuell bewaffnen, den Typ festlegen und jedem auch eine eigene Flugroute zuweisen. Dies ist besonders hilfreich bei Suchen & Zerstören- oder Abfangmissionen, bei denen die Ziele manchmal wirklich schwer zu finden sind. Diese setzen sich aus Infanterie, Panzern, Luftabwehreinheiten, Hubschraubern, Flugzeugen, Bohrinseln, Zügen usw. zusammen und variieren je nach Einsatzgebiet. Mit der Staffel sind auch Feldzüge möglich, auf deren Verlauf man (natürlich!) entscheidenden Einfluss hat.

Wenn man nach einer (mehr oder weniger) erfolgreichen Mission zum Stützpunkt zurückgekehrt ist, folgt eine Einschätzung des Erfolgs und – je nachdem – winken Orden und Beförderungen für den Spieler selbst und auch für die Staffelmitglieder. Falls ein Pilot abgeschossen wurde, erfährt man hier auch, ob er gerettet wurde oder als vermisst (MIA) oder gefallen (KIA) gilt. Ein interessanter Aspekt des Spiels in diesem Punkt ist, dass man abgeschossene Piloten selber bergen kann, wenn man einen „Blackhawk“-Transporthubschrauber dabei hat. Man schickt ihn einfach zu der Absturzstelle und er nimmt den Piloten auf.

So fliegt man Mission um Mission, bis man schließlich den Rang eines Brigadegenerals erreicht hat und somit die aktive Laufbahn beendet ist. Sollte man vorher den Heldentod erleiden, hat man immer noch die Möglichkeit, den vorherigen Rosterstatuts wiederherzustellen.

Alles in allem ist Gunship 2000 ein wirklich sehr gelungenes Spiel, das man immer wieder gerne aus der Schublade holt, weil es durch die zufällig generierten Missionen stets Abwechslung bietet. Auch der Schwierigkeitsgrad stellt genügend Herausforderung dar; Im „Elite“-Level hat man ca. 1–2 Sekunden Reaktionszeit, bevor die Feindeinheiten das Feuer eröffnen! Hier ist eine sorgfältige Wegplanung und vorsichtige Vorgehensweise Pflicht.

Negativpunkte kann ich kaum finden. Höchstens, dass die Staffelmitglieder in den höheren Levels (Crack/Elite) relativ verwundbar sind und oft abgeschossen werden.

Ansonsten ist Gunship 2000 meiner Meinung nach ein Klassiker im Simulationsbereich und sollte in keiner Sammlung fehlen!

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