Grave Yardage

Firma:
Activision
Jahr:
1989
System:
C64
Genres:
Sport / Action
Tags:
Sonstige Fantasy / Kämpfen / Horror / Mannschaftssportarten
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
2/5

Meinung damals

Nichtsdestoweniger hat Grave Yardage dem Spieler einiges zu bieten. Die Motivation bleibt auf konstant hohem Niveau, was nicht nur an der Spielstärke des Compis liegt. Insbesondere zu zweit kommt teilweise regelrechte Spielfreude auf, denn in kampfbetonten Phasen heizen sich die Gemüter schnell auf. Ich persönlich würde zwar altgediente Footballsimulationen Grave Yardage vorziehen, doch wird auch dieses Game seine Anhänger finden. Kurzum: Zwar nicht hui, aber auch nicht pfui.

Torsten Blum, ASM 07/90 

Bericht von Mr Creosote (25.04.2009) – C64

American Football mit Monstern – das ist Grave Yardage. Elfen, Ghouls und Magier kommen ins Spiel, und sie sind alle hinter einem Augapfel mit Beinen, der als Ball dient, her. Tore macht man auf die übliche Weise: Indem man den Ball über das gesamte Spielfeld trägt. Oder… indem man die gegnerischen Spieler verprügelt.

Und da beginnt der Spaß: Manche Spielertypen sind zwar schnell und agil, aber sie kippen angesichts einem oder zwei Axtschlägen schnell aus den Schuhen. Oder eben andersrum. Einige sind schlau, andere dumm. Wo manche hinschlagen, wächst kein Gras mehr, wiederum andere können sowas einstecken. Jedes mal, wenn das Spiel aufgrund eines Ereignisses unterbrochen wird, hat man die Gelegenheit, die eigenen Spieler auszutauschen. Hierzu kann man per Hand vier Spieler aus dem Kader wählen oder auch auf eine der vorgefertigten Zusammenstellungen, die nach maximaler Stärke oder Durchhaltevermögen optimiert sind, vertrauen.

Für mehr Abwechslung gibt es viele verschiedene Spielfelder (wodurch Spielemente wie Landminen ins Spiel kommen), verschiedene Mannschaften und verschiedene „Playbooks“, die Spielmanöver enthalten, die man ausprobieren und anwenden kann. All diese Elemente können nach eigenen Vorstellungen bearbeitet und angepasst werden.

Gutes Konzept, aber das Spiel leidet unter ein paar Schwächen in der Umsetzung. Zuerst ist da die Grafik zu nennen, die zwar prinzipiell angemessen ist, allerdings hätte den Spielern ein etwas individuelleres Aussehen keinesfalls geschadet. Im Gewusel des Spiels, zu dem es praktisch immer sofort kommt, kann es manchmal etwas schwer werden, sie spontan auseinanderzuhalten. Ebenfalls bezüglich der Grafik ist anzumerken, dass das Spielfeld nicht permanent dem Geschehen folgt, sondern nur an zwei vordefinierten Punkten die Perspektive um jeweils ein Drittel des Spielfelds verschiebt. So kommt es zu unschönen Situationen, wie etwa Kämpfen, die direkt am Rande des Bildschirms stattfinden, was die Dinge nicht einfacher macht. Noch schlimmer ist allerdings, dass es Spielsituationen gibt, in denen die eigentlichen Spielaktivitäten überhaupt nicht sichtbar sind. Das liegt daran, dass immer der Abschnitt des Spielfelds gezeigt wird, in dem sich der Ball befindet. Allerdings kann es vorkommen, dass die wichtigen Dinge gerade woanders stattfinden (man also Kämpfe austragen muss, ohne sie überhaupt zu sehen).

Spielerisch tritt der gleiche Effekt, wie im echten American Football auf: Der Spielfluss wird viel zu häufig unterbrochen. Da die Spieler meist recht schnell umgehauen werden, wird das Spiel alle paar Sekunden unterbrochen. Warum stehen diese Spieler nicht einfach nach ein paar Sekunden wieder auf? So ginge der Spielfluss weiter. Stattdessen wird wieder auf der Diskette rumgenudelt, man muss das nächste Manöver wählen und bereits kurz darauf liegen wieder alle Spieler am Boden. So übersteigt die Ladezeit leider die effektive Spielzeit.

Grave Yardage verdient trotzdem den einen oder anderen Blick. Sein anarchischer Humor macht es zu einem sympathischen Spiel, auch wenn es spielerisch besser hätte ausbalanciert werden können.

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