Genesis

Firma:
Incube8
Jahr:
2020
System:
Game Boy
Genre:
Action
Tag:
Science Fiction
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
4/5

Bericht von LostInSpace (23.12.2023) – Game Boy

Im Bereich der Vertikal-Shooter ist Solar Striker aus dem Jahr 1990 wohl das bekannteste Spiel auf dem Game Boy, so dass aufgrund seiner Popularität später sogar anstelle von Tetris im Bundle mit einem neuen Gerät angeboten wurde. Mit dem relativ neuen Homebrew-Spiel Genesis bekommt der Game-Boy-Fan Nachschub, und darf versuchen die namensgebende böse KI samt seiner Robotereskorte endgültig auszulöschen.

Grafisch gesehen sind beide Spiel eng verwandt: der Hintergrund besteht aus einem für jedes Level unterschiedlichem, geometrisch-anmutenden Muster, vor dem die feindlichen Maschinen in Form von Drohnen, unbemannten Flugobjekten und Mechas in variierenden Formationen einfliegen.

Bei dem Erscheinen von Power-Ups nach Eliminierung der Gegner geht man bei Genesis jedoch einen völlig anderen Weg, indem man eine Zufallsfunktion eingebaut hat. Der Computer entscheidet völlig zufällig, ob Upgrades frei geschossen werden oder die Gegner ganz ohne Belohnung verschwinden. In einem zweiten zufälligen Schritt, wird die Art des Power Ups bestimmt. Entweder einen Vorrat an durchschlagskräftigerer Munition oder neue Lebensenergie, die jeweils am unteren Rand als Balken sichtbar sind.

Da das Upgrade der Waffe limitiert ist, sollte der Spieler gezielt vorgehen, um die verbesserte Munition nicht zu vergeuden. Dies kann in bestimmten Situationen dazu führen, dass man einfachen Gegnern lieber ausweicht, anstatt sie zu bekämpfen. Denn der Endboss lässt sich mit einem guten Schuss natürlich schneller besiegen.

Für die gesamten 4 Level steht dem Spieler nur ein einziges Leben zur Verfügung und er kann sich aufgrund des rein zufälligen Erscheinens von neuer Energie auch niemals in Sicherheit wiegen. Denn eine kleine Unachtsamkeit kann zwar mit etwas Glück durch ein Energie-Extra sofort wieder ausgeglichen werden. Bekommt man andererseits über längere Zeit kein Lebens-Power-Up, ist das Spiel oft schnell vorbei.

Im eigentlichen Gameplay macht sich dieses auffällige Spieldesign tatsächlich bemerkbar: Der Spieler wird versuchen, so treffsicher wie möglich zu agieren. Unterstützt wird dieser Effekt noch durch den insgesamt gemächlichen Ablauf des Spiels. Dadurch unterscheidet sich Genesis enorm von Solar Striker, wo ständiges Dauerfeuer und reaktionsschnelle Bewegungen das Weiterkommen garantieren. Dem in die Jahre gekommenen Game Boy Fan, mag aber gerade dieser Umstand entgegenkommen.

Gut zielen und schießen
Gut zielen und schießen

Auch dem vielgehörten Kritikpunkt, dass Genesis zu kurz geraten sei, kann ich mich nicht wirklich anschließen. Es sind schon einige Sessions und auch etwas Glück notwendig, bevor die Gegnerkonstellationen ausreichend gut einstudiert sind, dass man das Ende erreicht.

Entgegen gewisser Gerüchte im Internet bietet Genesis übrigens keinen Hard-Modus, der nach dem Durchspielen aktiviert werden kann. Sobald das Ende erreicht ist, wird jedoch der Highscore gespeichert und erscheint von da an auf dem Titelscreen.

Die Begleitmusik ist ein düsterer Track, der super zur Endzeit-Stimmung passt. Zusätzlich sind auch die Endkämpfe mit einem eigenen musikalischen Thema unterlegt. Veröffentlicht in einer hochwertigen Box mit Anleitung und einem ganz in Schwarz gehaltenen Modul bekommt der Sammler ein schönes Stück für seine Vitrine.

Dort sollte das Spiel jedoch nicht bleiben, denn für eine schnelle Runde zwischendurch bietet Genesis aus meiner Sicht eine wirklich solide Grundlage, um Spaß mit seinem Game Boy zu haben.

Screenshots

Game Boy

Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Box

Game Boy

Bild