Frederik Pohl's Gateway

Firma:
Legend Entertainment
Jahr:
1992
Systeme:
PC (DOS) / PC (VGA)
Genre:
Adventure
Tags:
Umsetzung eines anderen Mediums / Science Fiction / Textbasiert
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
4/5

Meinung damals

Hat man sich einmal in die Story verbissen, läßt einen das Game so schnell nicht mehr los. Wer Textadventures nicht mag, wird wohl nie verstehen, was an dieser Art Spiel so faszinierend ist. Für Fans dieses Genres jedoch ist Gateway ein erlesener Leckerbissen und unzweifelhaft ein echter Hit.

Antje Hink, ASM 08/92 

Auch gute Englischkenntnisse sind nach wie vor unabdingbar, aber die kann man sich ja während der langen Monate aneingnen, die einen diese 6MB-Space-Opera in den Bann schlagen dürfte!

Carsten Borgmeier, PC Joker 05/92 

Die traurige Nachricht zuerst: In Gateway sucht man den pubertär-debilen High-School Humor der Spellcasting-Reihe vergebens. Die gute Nachricht: Das macht fast gar nichts – Frederik Pohl’s [sic!] immergrüne „Pulp“-Story trägt das Programm mit Leichtigkeit. […] Von der gewöhnungsbedürftigen Story abgesehen, wird Text-Adventure-Unterhaltung auf höchsten Niveau geboten.

Volker Weitz, Power Play 08/92 

Bericht von Mr Creosote (28.08.2004) – PC (DOS)

Vor mehreren hunderttausend Jahren hatte ein technologisch fortschrittliches Alienvolk namens „Heechee“ bereits das Geheimnis des Reisens durch den Weltraum jenseits der Lichtgeschwindigkeit entdeckt. Sie hatten bereits eine Menge Planeten erforscht und Raumstationen gebaut. Dann verschwanden sie einfach.

Jetzt, in der nahen Zukunft im Bezug auf unsere Gegenwart, haben die Menschen eine dieser Raumstationen entdeckt. Es ist voller außerirdischer Technologie, von der das meiste jedoch den Erdenwissenschaftlern selbst nach jahrelangen Untersuchungen unverständlich bleibt. Die vielleicht wichtigste Entdeckung ist jedoch der Schiffshangar. Hunderte Heecheeraumschiffe, bereit zum Abheben!

Natürlich finden sich gleich genug Mutige (oder Dumme?), die es nicht erwarten können, diese Gelegenheit zu nutzen. Sie werden auf die Station, die nun „Gateway“ genannt wird, gebracht, bekommen ein kurzes Training und dann können sie losziehen, ihr Glück zu suchen.

Soviel zur Theorie. Die Realität ist natürlich viel härter. Niemand konnte bisher die Art und Weise, wie die Heechee ihre Navigationscomputer programmierten, entschlüsseln und selbst anwenden. All die Aufklärungsflüge gehen also in völlig zufällige Richtungen. Sie könnten zu einem Planeten voller wertvoller Artefakte führen, aber auch direkt in ein schwarzes Loch.

Gateway ist ein Adventure im klassischen Legend-Entertainment-Stil. Das bedeutet, dass man die Wahl zwischen einem Point-&-Click-Interface, das eine lange Liste allgemeiner und situationsspezifischer Verben mit einem kleinen Grafikfenster, das den momentanen Aufenthaltsort zeigt, kombiniert, und der reinen Eintippmethode. Letztere ist natürlich viel effizienter, aber jüngere Spieler mögen vielleicht den „moderneren“ Ansatz bevorzugen. Beides funktioniert natürlich tadellos.

Der Spieler übernimmt natürlich die Rolle eines dieser Entdecker. Mit außerirdischer Technologie rumzuexperimentieren war schon immer ein willkommenes Thema des Genres. Es eröffnen sich unendliche Möglichkeiten für trickreiche Rätsel. Gateway schafft es, diese Grundidee gut umzusetzen – zumindest in Teilbereichen. Im Verlauf des Spiels entfernt es sich immer wieder von diesem Ansatz. Statt sich mit mysteriösen komplexen Maschinen zu beschäftigen, erinnert der Mittelteil eher an eine klassische Schatzsuche. Das ist natürlich nicht grundsätzlich schlecht, passt sich in diesem Fall aber nicht perfekt ein.

Das selbe gilt für die Story. Die Geschichte einer lange vergessenen Zivilisation ist nicht neu (und war es auch nicht, als die Buchvorlage geschrieben wurde), aber sie bietet immerhin genug Potential. Die Entwicklung im ersten Drittel des Spiels sind dann auch entsprechend gelungen. Danach passiert allerdings so gut wie nichts mehr, bis hin zum Ende, wo einem gerade mal ein paar wenige Textzeilen als Erklärung angeboten werden – und die sagen nur genau das, was man ohnehin schon die ganze Zeit wusste. Dadurch bekommt die gesamte Story einen eindimensionalen Touch (spielt das Spiel, dann werdet ihr wissen, was ich meine).

Insgesamt macht Gateway somit einen uneinheitlichen Eindruck bei Geschichte und Rätseln. Es ist niemals schlecht oder unterdurchschnittlich, aber z.B. im Vergleich zu den Szenen in der „virtuellen Realität“, in denen die Rätsel wirklich von oberster Qualität sind, sind einige der Entdeckungsreisen auf Planeten eher uninteressant. Storyentwicklung oder bessere Rätsel hätten hier geholfen, aber das Spiel bietet keines von beiden. Eine verpasste Chance, aber eine gelungene Art der Zeitverschwendung.

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