Freddy Pharkas: Frontier Pharmacist

Firma:
Sierra On-Line
Jahr:
1993
Systeme:
PC (DOS) / PC (VGA)
Genre:
Adventure
Tags:
Cartoon & Comic / Humor / Western / ScummVM
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Ich bin normalerweise nicht leicht für jenen Abschnitt aus der nordamerikanischen Vergangenheit zu begeistern, aber diese witzig aufgezogene Parodie konnte mich schon an den Bildschirm fesseln. Mit viel Liebe zum Detail wurden die Graphiken, Charaktere und Gags entworfen. […] Unerfreulicherweise leider auch Freddy Pharkas unter der alten Sierra-Krankheit: entweder sind die Puzzles zu leicht zu durchschauen oder die Lösung ist mäßig logisch.

Thomas Werner, PC Player 07/93 

Mit Freddy Pharkas, Frontier Pharmacist hat Sierra-Senior Al Lowe sein bisher stimmungsvollstes Werk vorgelegt. […] Zweifelsfrei lebt Freddy Pharkas, Frontier Pharmacist von den schrulligen Bewohnern der Westernstadt und den exzellenten Witzen – Für die Rätsel gewinnen Al Lowe und Josh Mandel dagegen keinen Blumentopf.

Sönke Steffen, Power Play 07/93 

Archivierte Berichte

Bericht von Mr Creosote (26.02.2005) – PC (DOS)

Sierra – Adventures sind für viele zurecht ein rotes Tuch. Schwaches Spieldesign ist meist der Hauptgrund. Dazu kommen peinlich kindischer Pseudohumor und vielfach auch noch (bei den sogenannten „Klassikern“) Grafik unterhalb von Amateurniveau. Soweit zu den Vorurteilen. Trotzdem gibt es Ausnahmen.

Freddy Pharkas ist eine solche. Die humorvolle Westerngeschichte rund um einen Ex-Revolverhelden, der sich nach einem verlorenen Duell, bei dem er ein Ohr verlor, als Apotheker in einer sandigen Kleinstadt niedergelassen hat, sein Schießeisen aber noch ein letztes Mal auspacken muss, kann sich sehenlassen.

Die große Revolution ist es aber wiederum auch nicht. Die Rätsel sind zwar im Großen und Ganzen in Ordnung (selbst der Kopierschutz wurde nett spielerisch eingebaut), aber ein paar typische, völlig obskure Logikbrüche, die kein Mensch nachvollziehen kann, sind auch vorhanden. Der Humor ist nicht ganz so misslungen wie bei Larry & Co. (was besonders deshalb überrascht, da die üblichen Sierra-Verdächtigen sich für Freddy verantwortlich zeigen), aber auch nur zum einmaligen Schmunzeln und anschließendem sofortigen Vergessen.

Grafisch kann man sich allerdings wirklich nicht beschweren. Die vorwiegend in Brauntönen gehaltenen Szenerien wissen durchaus zu gefallen. Auch spielerisch wurden die meisten tödlichen Klippen umschifft. So ist es immer klar, was das nächste Ziel ist und unvorhersehbare Sackgassen gibt es nicht.

Verzichten können hätte man auf die zeitkritischen Szenen im zweiten Spielabschnitt. Nicht nur, dass man bei diesen wieder mal tausend Tode sterben kann – die Zeitlimits sind dermaßen knapp bemessen, dass die Frustschwelle bedrohliche Ausmaße annimmt.

Schon schade, dass es ohne diese Dinge bei Sierra anscheinend überhaupt nicht gehen konnte. Gab es da eine „Anti-Qualitätskontrolle“, die keine Spiele ohne solche extremen, und manchmal schon beleidigend offensichtlichen Ecken und Kanten durchließ? Dann hätten sie in diesem Fall aber im Großen und Ganzen betrachtet grob geschlampt, denn diese „Qualitätsmerkmale“ sind und bleiben eher die Ausnahme in Freddy Pharkas. Hoffentlich sind da ein paar Köpfe gerollt – schlimmster Imageschaden!

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