Final Fight

Firmen:
Creative Materials / U.S. Gold
Jahr:
1991
System:
Amiga (OCS)
Genre:
Action
Tags:
Kämpfen / Multiplayer / Polizei & Verbrecher
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
3.5/5

Meinung damals

Freilich, Gehirnakrobatik wird dem finalen Fighter nicht abverlangt, wir haben es letzten Endes nur mit einem stinknormalen, horizontal scrollenden Haudrauf-Spiel zu tun. Aber, was heißt eigentlich „nur“? […] Kurzum, wenn es darum geht, sich mal so richtig zünftig abzureagieren, (im Dienst der guten Sache, versteht sich!), wird man von Final Fight bestens bedient.

Max Magenauer, Amiga Joker 12/91 

Wie gesagt, auf neue Ideen wurde vollständig verzichtet. Doch dafür hat Capcom seine Grafiker anscheinend Tag und Nacht geknechtet, denn Final Fight stellt in puncto Grafik alle seine Vorgänger in den Schatten.

Peter Braun, ASM 04/90 

Spätestens wenn Cody oder Haggar auf die „bösen“ Punk-Mädels eindreschen, wird’s geschmacklos. Aber trotz der fragwürdigen Brutalomasche – Final Fight spielt sich einach fantastisch. […] Zwar ist die Grafik nicht übermässig originell, dafür sind die Sprites hübsch groß.

Michael Hengst, Power Play 04/91 

Grafisch und akustisch sucht diese Prügelorgie ihresgleichen; spielerisch bleibt Final Fight jedoch fragwürdig. Wen Bildschirmgewalt nicht abschreckt, der wird sich am Gemetzel kaum stören stören, aber gerade aufgrund der spektakulären Optik ist das Spiel definitiv nichts für Kinder.

Winfried Forster, Video Games 01/91 

Bericht von Mr Creosote (05.07.2007) – Amiga (OCS)

Metro Citys neuer Bürgermeister, der frühere Street-Fighter-Champion Haggar, hat sich und seinen Wählern geschworen, die Stadt vom Verbrechen zu befreien. Die Mad Gears (eine Mafiagang) sind davon nicht sonderlich begeistert, und haben deshalb Haggars Tochter Jessica entführt, um ihn zu erpressen. Der Spieler muss sich nun durch die Mad-Gear-Horde durchprügeln, um sie zu befreien, und das entweder als Haggar selbst, Jessicas Freund oder noch einem anderen Typen, der gerade zufällig im Fitnessstudio rumhing. Ein Risiko besteht nicht, da die Bösen ziemlich harmlos sind: Sie krümmen Jessica kein Haar, selbst, wenn sie angegriffen werden…

Die Story kommt direkt von Double Dragon, und auch das Spielprinzip unterscheidet sich nicht entscheidend. Im Gegenteil: von links nach rechts laufen und alles, was sich bewegt, zusammenschlagen. Alle drei Charaktere sind geübte Kämpfer, und sie decken die üblichen Prügelspielclichés ab (langsam & stark, schnell & schwach und der „Allrounder“). Jeder hat eine Spezialattacke. Der Wrestler Haggar zerschmettert die Schädel seiner Gegner beispielsweise mit einem leicht albernen „Pile Driver“. Zusätzlich liegen von Zeit zu Zeit noch Waffen auf dem Boden rum.

Was das Spiel auszeichnet sind die hervorragenden Grafiken, insbesondere die riesigen Sprites. Vor allem auf statischen Screenshots erscheint es als technische Sensation. Nichts ist perfekt, und dieses Wunder wurde durch einfachste zwei-Stufen-Animation (die nicht so schlimm ist, da man sowieso keine Zeit hat, darauf zu achten) und auf Kosten deutlicher Geschwindigkeitseinbußen, wenn zu viele Gegner auf einmal zu sehen sind, erkauft. Trotz allem ist das so ziemlich das Optimum des technisch überhaupt Erreichbaren.

Problematisch wird es, sobald der vor Staunen offene Mund wieder zugeklappt ist, weil man sich an die Optik gewöhnt hat, denn dann bemerkt man, dass spielerisch nicht viel geboten wird. Alles folgt bekannten Bahnen, und diese sind noch nicht mal besonders hochwertig umgesetzt. Es gibt nur sehr wenige Tritte und Schläge, wenig Gegnertypen, die nicht völlig gesichtslos und somit austauschbar sind, und die Hintergrundgrafiken können keinesfalls mit den Sprites mithalten. Dazu kommt, dass das Spiel praktisch unmöglich zu schaffen ist, da man zu oft einfach umzingelt und verdroschen wird, ohne dass man überhaupt noch eine Möglichkeit zur Verteidigung hätte. Und der Endgegner ist ohnehin unschaffbar. Na ja, dafür ist der Typ zumindest ganz einfallsreich gestaltet…

Letztendlich ist Final Fight somit nichts als ein Spiel, mit dem man die anderen Kids beeindrucken kann, wenn sie einem beim Spielen zugucken. Man darf es nur nicht so lange laufen lassen, dass sie doch merken, wie durchwachsen das eigentliche Spiel ist.

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