Fantasy General

Firma:
SSI
Jahr:
1996
Systeme:
PC (DOS) / PC (SVGA)
Genre:
Strategie
Tags:
Brettspiel / Multiplayer / Krieg / Schwerter & Magie
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Trotz aller Parallelen ist SSI hier also das Kunststück geglückt, die populäre „General“-Reihe noch populärer zu machen: Neue Features, neue Feldherren, immer neue Forschungsschwerpunkte und Taktiken der CPU-Gegner lassen zusammen mit den Möglichkeiten des Editors immer wieder neue Spiele entstehen

Michael Schnelle, PC Joker 06/96 

Die Fantasy-Variante erweitert die Grundidee von Panzer General beträchtlich. […] Mein persönlicher Taktik-Liebling!

Jörg Langer, PC Player 05/96 

Für mich bringt SSI neben dem gewohnt komfortablen Prinzip gerade mal soviel neue Elemente ein, daß wir auch diesmal wieder guten Gewissens das Power-Prädikat verleihen können. Vor allem der Hauch von Adventure und Rollenspiel gefällt mir

Frank Heukemes, Power Play 05/96 

Bericht von Mr Creosote (19.09.2009) – PC (DOS)

Ein verwegener Bösewicht schickt sich an, die Welt zu erobern und der Spieler ist der Menschheit letzte Hoffnung, ihn doch noch aufzuhalten. Hat man schätzungsweise hundert Fantastillionen Mal gesehen – und „zufälligerweise“ meist in einem Fantasykontext. Nicht, dass irgendjemand wirklich auf die Hintergrundgeschichte in diesem Panzer-General-Nachfolger gesteigerten Wert legt.

Nachdem der eher enttäuschende Nachfolger Panzer General II ohne ihr Mitwirken produziert wurde, meldete sich das originale Entwicklerteam mit Fantasy General zurück und brachte die Serie damit zurück auf die Bahn. Fantasy General bietet wieder gut ausbalancierte Missionen im typischen hexagonal-taktischen Stil.

Auswahl des nächsten Schlachtfelds
Auswahl des nächsten Schlachtfelds

Im Vergleich zu Panzer General haben sich einige Dinge geändert. Die Hauptkampagne besteht aus mehreren Inseln, die jeweils von den Kräften des Bösen befreit werden müssen. Jede Insel wird dabei von einem anderen General unterdrückt, der jeweils mit seinen eigenen Spezialeinheiten aufwarten kann (auf der letzten Insel, die vom Oberbösen selbst beherrscht wird, wartet dann eine Mischung aller Einheitentypen auf einen), und jede besteht wiederum aus einer größtenteils linearen Abfolge von Levels (manchmal kann man zwar zwischen zwei oder drei Zielen wählen, aber ein entscheidender Unterschied ergibt sich daraus kaum jemals).

Entsprechende „Avatare“ stehen auch dem Spieler selbst zur Verfügung: ein Magier, eine Zauberin, ein Ritter und ein General. Diese Wahl bestimmt ein paar Spezialfähigkeiten (z.B., ob und welche Zaubersprüche man während der Schlacht einsetzen kann) sowie die Art der verfügbaren Einheiten. Menschliche Soldaten kann jeder anwerben. Darüber hinaus gibt es jedoch auch noch magische Einheiten, Monstereinheiten und Roboteinheiten, die sich in ihren Stärkewerten von ihren menschlichen Gegenstücken prinzipiell unterscheiden: Magische Einheiten sind stark im Angriff, Roboter in der Verteidigung und Monster sind überhaupt die stärksten von allen. Menschen können dagegen wiederum als einzige zu stärkeren Neuentwicklungen aufgerüstet werden, sobald diese erforscht wurden, wobei der jeweilige Erfahrungsstand der Einheit erhalten bleibt…

Aufeinandertreffen zweier Armeen
Aufeinandertreffen zweier Armeen

In den Schlachten selbst bauen die Einheiten keine Schützengräben mehr, um sich besser verteidigen zu können. Schade, jedoch gibt es ohnehin kaum ein Level, in dem der Spieler sich in einer defensiven Situation befindet (was auch wiederum schade ist). Dafür gibt es nun zwei Arten von Einheitenschaden: Verwundete und Tote. Eine normale Einheit besteht aus 15 „Mitgliedern“. Im Kampf kann jede dieser Figuren getötet oder verwundet werden. Gefallene können nur in einem Dorf oder zwischen den Missionen ersetzt werden. Verwundete können dagegen durch einründige Rast an beliebiger Stelle wieder einsatzfähig gepflegt werden (und darüber hinaus kostet das Ausruhen natürlich auch kein Geld).

Anders verhält es sich allerdings mit Spezialeinheiten, wie beispielsweise Helden. Dies sind besonders starke Individuen (die häufig auch noch selbst Spezialfähigkeiten haben), die allein eine Einheit darstellen. Solche Einheiten haben zehn Energiepunkte und können natürlich nur verwundet werden. Dadurch sind sie im Kampf immer gleich stark (während die Angriffskraft regulärer Einheiten mit sinkender Anzahl kampffähiger Mitglieder sinkt).

Keine Fantasywelt wäre natürlich ohne magische Artefakte komplett. Solche können in Tempeln und Höhlen gefunden, und jeder Einheit zur Benutzung gegeben werden. Üblicherweise erhöhen solche Gegenstände einen Fähigkeitswert (also z.B. Angriff, Verteidigung oder Bewegung) oder erlauben den Einsatz einer Spezialfähigkeit (z.B. einen Zauberspruch).

Erforschung neuer Einheitentypen
Erforschung neuer Einheitentypen

Was dem Spiel fehlt, sind tatsächlich abwechslungsreiche Level. Beinahe alle beginnen damit, dass der Spieler seine Armee in einer Ecke der Karte in Stellung bringt und dann in vorgegebener Zuganzahl den Rest zu erobern hat. Dass der Spieler niemals die Rolle des Verteidigers übernimmt, ist üblicherweise eine Methode, die eher inkompetente künstliche Intelligenz zu verbergen. Das funktioniert in diesem Spiel ganz gut, da die Computergegner durchaus fähig sind, strategische Schlüsselstellen einigermaßen zu verteidigen, d.h. sie sind gut genug, um Entscheidungen von nur lokaler Wichtigkeit einigermaßen vernünftig zu treffen. Mindestens die Option, die Kampagne auf Seite der „Bösen“ zu spielen, hätte jedoch immerhin für ein wenig Abwechslung gesorgt. Leider können die Kampagnenmissionen jedoch überhaupt nicht einzeln aufgerufen werden.

Insgesamt ist Fantasy General ein Beispiel für ein Spiel, das absolut nichts falsch macht, das einem aber trotzdem unvollständig vorkommt. Spaß macht es allemal, aber erfahrene Spieler, die die Kampagne ein paar mal gemeistert haben, hätten gerne mehr!

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