Discworld II – Vermutlich vermisst…!?

Andere Titel:
Discworld II: Missing Presumed…!? / Discworld II: Mortality Bytes! [us]
Firmen:
Perfect Entertainment / Psygnosis
Jahr:
1996
Systeme:
PC (DOS) / PC (SVGA) / PC (Windows)
Genre:
Adventure
Tags:
Cartoon & Comic / Sonstige Fantasy / Humor / ScummVM
Sprachen:
Englisch / Deutsch / Italienisch / Spanisch / Französisch
Mittlere Wertung:
4/5

Meinung damals

Kränkelte Teil 1 noch an biederer Technik und abwegigem Puzzledesign, hat man beim Nachfolger aufgepaßt. Der bietet zwar immer noch viel Spiel fürs Geld, ist aber zugänglicher und auch von Normalsterblichen zu lösen.

Jörg Langer, PC Player 01/97 

Es wird mit Sicherheit Leute geben, denen dieser übermächtige „humoristische Overkill“ mit der Zeit so sehr auf die Nerven geht, daß sie auch durch die Fülle ideenreicher Kopfnüsse nicht versöhnt werden können. Wer jedoch in jeder Szene auf einen hintergründigen Gag spekuliert, wird hier mehr als fündig.

Ulrich Smidt, Power Play 01/97 

Bericht von Mr Creosote (15.02.2018) – PC (DOS)

Etwas ist faul ist der Scheibenwelt. Die Auswirkungen sind überall zu spüren. Zwar sterben die Bewohner wie geplant, ihre Seelen werden jedoch nicht abtransportiert. So irren die Toten weiter durch die Straßen. Die Magiergilde entschließt sich, sich dem Problem anzunehmen. In Form Rincewinds, der Gevatter Tod aufspüren soll. Nach der einen oder anderen Plotwendung wird jener Gevatter Tod dann noch zum Filmstar und Rincewind muss in seinem eigentlichem Beruf als Schnitter aushelfen.

All denjenigen, die das langsame Aussterben traditioneller Adventures Mitte der 1990er Jahre zugunsten Myst-ähnlicher Spiele lamentierten, und da rein erzählende „Spiele“ noch nicht ihre kommerzielle Nische gefunden hatten, war Discworld II eine Offenbarung. Dies war nun endlich mal wieder ein Spiel, das schon so eine Art Plot und echte Charaktere, mit denen man sogar sprechen konnte, hatte, und gleichzeitig bekam man sogar Rätsel, die nicht direkt aus einem 100 Jahre alten Buch stammten, und direkt in der Spielwelt und aus dieser heraus motiviert stattfanden und damit den Plot vorantrieben, anstatt in eigene autarke Bildschirme zu zoomen.

Strukturell stimmt somit so ziemlich alles. Zu der klassischen, verwobenen Plot/Rätsel-Struktur wäre da die langsame Öffnung der Spielwelt zu nennen. Rincewinds erste Aufgaben schicken ihn quer durch Ankh-Morpork. Im nächsten Akt geht es dann in die Welt (und darüber hinaus). Bevor es dann… na ja, dazu später.

Im Vergleich zum recht verzwickten ersten Teil wurde der Schwierigkeitsgrad um ein oder zwei Stufen heruntergedreht, womit das Spiel allerdings immer noch fordernd genug bleibt. Die Produktionswerte befinden sich auf hohem Niveau, von der Zeichentrickgrafik und ihrer Animation zu den Sprechern (Arne Elsholz ist wieder als Rincewind zu hören).

Letzteres ist von besonderer Wichtigkeit, da man jede Menge Dialoge zu verdauen bekommt. Man könnte glatt behaupten zu viel. Auch wenn streng genommen der Löwenanteil optional ist, weiß man das leider vorher nie so sicher, so dass man sich letztlich doch alles anhören muss. Wiederum gut daran ist immerhin, dass auch eine Menge Humor in jenen Dialogen steckt. Man glaubt es kaum: zur Abwechslung mal ein wirklich witziges Spiel! Was natürlich nicht völlig überspielen kann, wie die Unterhaltungen den Fortschritt verlangsamen.

So oder so alles ziemlich hervorragend und dieses Niveau wird auch weitgehend im Spielverlauf aufrecht erhalten. Bis man dann gefährlich gegens Ende strebt. Nach den wirklich tollen ersten zwei Akten bietet der dritte (Rincewind als Ersatz-Tod) spielerisch zu wenig und spielt zu allem Überfluss in einer neuen, sehr kleinen und vom Rest der Welt abgeschnittenen Umgebung. Von da an geht es leider ziemlich steil weiter bergab. Der darauf folgende Akt findet wieder in der vorher bereisten Welt statt, doch stolpert der Spieler einfach ziellos und ohne jegliches Erfolgserlebnis herum, bis sich dann – deus ex machina – die Lösung einfach zu zufälliger Zeit aus dem Nichts ergibt. Und der Epilog ist dann wirklich nur noch eine einzige völlig zusammenhanglose Szene vom Schneidetisch.

Es mögen Zeit- oder Personalnot eine Rolle gespielt haben. Woran es auch immer lag, Discworld II geht gegen Ende leider deutlich die Luft aus. Was schon einen fahlen Beigeschmack hinterlässt; aber nicht so schlimm, einem das vorher erlebte völlig zu verderben.

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PC (DOS)

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