Bericht von Mr Creosote (17.10.2017) – C64
Breakout – wenn man schon keine andere Idee hat, kann kann damit letztlich nichts falsch machen, oder? Die Formel ist schon lange etabliert und weitgehend ausgetestet. Wenn man nicht gerade das Timing, die Steuerung oder die Physik des Spiels kaputtmacht. Crillion bekommt das alles hin. Aber es riskiert anderweitig signifikante Abweichungen vom üblichen Spielprinzip. Oh-oh!
Das Ziel ist erstmal das altbekannte: Mit einem elastisch herumspringenden Ball müssen alle herumliegenden Steine getroffen und damit kaputtgemacht werden. Allerdings bekommt man viel direktere Kontrolle über den Ball selbst. Selbst wenn dieser unterwegs ist, kann man seine Bahn noch in die gewünschte Richtung lenken. Nur komplett anhalten kann man ihn nicht. Ach ja, und man muss komplett ohne Schläger auskommen, da man ja stattdessen den Ball steuert. Stattdessen prallt der Ball von jedem Hindernis ab; selbst den Boden darf er berühren, ohne dass man ein Leben verliert. Da stellt sich natürlich die Frage: Was soll das? Wo bleibt da die Herausforderung? Wenn es ansonsten wie Breakout liefe, stimmte das.
Die Herausforderung entsteht durch die Farblogik. Die Färbung der Steine sind nicht nur Kosmetik, sondern sie müssen mit einem farblich passenden Ball getroffen werden. Besondere Steine färben den Ball um. Also bedarf es eines ausgefuchsten Plans, in welcher Reihenfolge man wo abräumt. Was vielleicht nicht besonders revolutionär klingt, aber dank anderer besonderer Steine (inklusive tödlicher) kommt ein ziemlich interessantes Spiel hinten raus!
Denn: Statt nur wie üblich Technik und Reflexe abzufragen, macht Crillion seine Levels zu kleinen Rätselaufgaben. Den richtigen Rückbauplan zu entwickeln, während der Ball bereits im Spiel ist, bringt positiven Zeit- und Leistungsdruck. Und trotzdem kommt es zu genug Situationen, in denen man doch noch auf seine Fingerfertigkeit angewiesen ist, um den Ball beispielsweise um einen der Todessteine herumzusteuern, und die dahinterliegenden zu treffen.
Alles in Allem also eine ziemlich gute Variation – viel Spaß!
