Cohort II: Fighting for Rome

Firma:
Impressions
Jahr:
1993
System:
Amiga (OCS)
Genre:
Strategie
Tags:
Historisch / Krieg
Sprachen:
Englisch / Deutsch / Französisch
Mittlere Wertung:
1/5

Meinung damals

Katastrophe II […] Also alles wie gehabt.

Manfred Duy, Amiga Joker 05/93 

Wenn Ihr aber das Spiel erst einmal wirklich beherrscht, dann kann es Euch für Stunden und Tage an den Bildschirm fesseln. Ihr fühlt Euch als römische Feldherren, und die gehen schließlich auch nicht mitten in der Schlacht ins Bett!

Boris Theodoroff, ASM 07/93 

Das Pauken von Lateinvokabeln ist unterhaltsamer als Cohort II.

Thomas Werner, PC Player 06/93 

Trotz der vielen Spieloptionen, die Cohort 2 bereithält, kommt es gegen Vergleichsprogramme wie das vorher erwähnte Siege nicht an. Denn auch die oftmals als genügsam dargestellten Strategen, wollen heute programmiertechnisch verwöhnt werden.

Thomas Borovskis, PC Games 06/93 

Bericht von Mr Creosote (03.12.2016) – Amiga (OCS)

Cohort II, das selbst den Untertitel des Originals übernimmt, ist wahrscheinlich einer der lahmsten Nachfolger der Computerspielhistorie. Warum? Weil es praktisch mit seinem Vorgänger identisch ist.

Was hat sich also überhaupt geändert? Zuerst einmal der Titelbildschirm (Wow!), aber das kann’s ja wohl nicht gewesen sein. Zwei Sprachen, die das Spiel vormals sprach, sind herausgeflogen (Verbesserung?). Es gibt ein paar neue Schlachtfeldtypen, von denen eines („Marsch“) praktisch eine Kombination von „Brücke“ und „Hügel“ ist und der Rest („Hügelland“, „Gestrüpp“ und „Wald“) sich spielerisch identisch mit den bereits vorher bekannten Hügeln darstellt. Selbstverständlich sehen alle neuen Schlachtfelder grafisch scheiße aus.

Neue Einheitensprites!
Neue Einheitensprites!

Das Interface erlaubt nun einen dritten Befehlsmodus, so dass man Kommandos nicht nur einzelnen Spielfiguren oder Einheiten, sondern der gesamten Armee auf einmal geben kann. Was am Anfang der Schlacht nützlich ist. Zuletzt, vielleicht sogar zuallerletzt (es ist bei der mageren Auswahl wirklich schwierig zu entscheiden) gibt es noch eine neue Armee: Barbaren. D.h. Römer können jetzt nicht nur gegen andere Römer, sondern auch „Wilde“ kämpfen. Was immerhin ein wenig grafische Abwechslung bringt (selbst wenn es spielerisch überhaupt keinen Unterschied macht).

Man könnte sich also fragen, warum es das Spiel überhaupt gibt. Der Grund ist recht einfach, und ob man es glaubt oder nicht, ist es tatsächlich ein guter! Dieser nennt sich Caesar. Das überraschend unterhaltsame Spiel bot über seinen SimCity-Kern hinaus eine „Provinzebene“. Von Zeit zu Zeit griffen Barbaren die römische Siedlung an. Cohort II bietet die Funktion, sich mit Caesar zu verbinden: Man lädt einen Caesar-Spielstand oder installiert sich gleich ganz in dessen Verzeichnis – und kann nun diese Schlachten aktiv schlagen, anstatt sie nur automatisch berechnen zu lassen.

Installieren? Spielen? Beides schlechte Ideen.
Installieren? Spielen? Beides schlechte Ideen.

Bewertet man dies abstrakt, ist es eine hervorragende Idee! Caesar/Cohort ist kombiniert damit einer der Urväter eines spielerischen Standards, der sich kurz darauf erst entwickeln sollte (Impressions selbst griff ihn – viel erfolgreicher – in Lords of the Realm wieder auf). Die ziemlich sinnlosen Schlachten eines Standalone-Cohorts bekommen dadurch endlich einen größeren Kontext.

Schade nur, dass jede noch so gute Idee auch entsprechender Umsetzung bedarf. Es mit Cohort II zu kombinieren, wertet Caesar nicht auf, sondern zieht es qualitativ herunter. Caesar macht einfach viel mehr Spaß ohne diese „Erweiterung“!

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