Baphomets Fluch II: Der Spiegel der Finsternis

Andere Titel:
Broken Sword II: The Smoking Mirror / Broken Sword: Las Fuerzas del Mal [es] / Broken Sword II: La Profezia dei Maya [it] / Les Chevaliers de Baphomet II: Les Boucliers de Quetzalcoatl [fr]
Firmen:
Revolution Software / Virgin Interactive Entertainment
Jahr:
1997
Systeme:
PC (Windows) / PC (SVGA)
Genre:
Adventure
Tags:
Cartoon & Comic / Krimi / ScummVM
Sprachen:
Englisch / Deutsch / Französisch / Spanisch / Italienisch
Mittlere Wertung:
4/5

Meinung damals

Jede Fortsetzung muß sich am Vorgänger messen lassen. Daß Baphomet 2 da vielfach zweiter Sieger bleibt, sollte nicht zu dem Trugschluss verleiten, es handle sich um ein schlechtes Spiel. Im Gegenteil: Mit dem, was die renommierten Abenteurer von Lucas Arts in den letzten Jahren so abgeliefert haben, kann sich das neue Game der englischen Revolutionäre allemal messen. Und auch, wenn zu viele Schönheitsfehler hier knapp die Hit-Verleihung vereitelten, sollte man sich doch keinesfalls davon abhalten lassen, den Maya-Fluch endgültig zu ergründen.

Joachim Nettelbeck, PC Joker 11/97 

Haben Sie schon einmal im Büro übernachtet? Einmal ist immer das erste Mal, und mich traf es diesen Monat beim Test von Baphomet Nummer zwei. […] Wenn Sie in diesem Jahr nur ein Adventure kaufen, sollte es Baphomets Fluch 2 sein.

Roland Austinat, PC Player 10/97 

Bericht von Mr Creosote (25.07.2009) – PC (Windows)

George Stobbart – Beruf: Amerikanischer Tourist in Paris. Nach einigen Monaten Abwesenheit kehrt er nach Europa zurück und versucht, wieder mit seiner vormaligen Freundin Nico, der Fotografin, die ihm im ersten Teil geholfen hat, die Verschwörung der Tempelritter aufzudecken, zusammenzukommen. Doch statt des romantischen Dates, das er sich erhofft hatte, schleift Nico ihn zu einem Professor mit dem Spezialgebiet Mittelamerikanischer Kultur – wo beide erstmal niedergeschlagen werden. Nico wird verschleppt und George wird auf einen Stuhl gefesselt, eine Giftspinne wird auf ihn angesetzt und zur Sicherheit zünden die Bösewichte noch den Raum an.

Jetzt, da Nico erstmal von der Bühne verschwunden ist, macht sich George an Schulmädchen ran
Jetzt, da Nico erstmal von der Bühne verschwunden ist, macht sich George an Schulmädchen ran

Nachdem er aus dieser Zwangslage entkommen ist, fühlt George sich moralisch verpflichtet, Nico zu befreien, und der einzige Mensch in Paris, an den er sich wenden kann, ist – so sehr er es hasst – sein Rivale, der sich ebenfalls (und ähnlich platt) an Nico heranschmeißt. Dessen neuester Versuch: Er hat Nico Reizwäsche geschickt – die George prompt findet, und nun natürlich jedem Fremden, der ihm über den Weg läuft, zeigen muss. Die Fortsetzung des Taschentuchhorrors…

Augenscheinlich wurde versucht, George in diesem Spiel etwas mehr Persönlichkeit zu verpassen, doch die Gesamtsituation hat sich dadurch nicht direkt verbessert. Anstatt des perfekten Pfadfinders ist er jetzt einfach nur noch ein Arschloch. Vor Allem in den Szenen, in denen er sich mit diesem anderen Nico-Verehrer auseinandersetzt (der ehrlich gesagt deutlich vernünftiger wirkt, obwohl das Spiel versucht, ihn als Idioten darstehen zu lassen), hat man eher den Wunsch, ihm ins Gesicht zu schlagen, als dass man sich mit ihm identifizieren könnte.

Nachdem Nico dann befreit ist, bewegt sich die Geschichte natürlich wieder in Richtung Religion und Verschwörung, wobei im Zentrum ein Maya-Artefakt steht, mit dem angeblich einer derer Götter herbeigerufen werden kann, und dann ist da noch dieser Schmugglerring. Nico und George reisen also nach Mittelamerika, wo der Spieler dann eine Zeit lang auch Nicos Rolle übernimmt, als die Geschichte sich verzweigt.

Wenn dieser hochsympatische Hafenarbeiter das mal nicht falsch versteht…
Wenn dieser hochsympatische Hafenarbeiter das mal nicht falsch versteht…

Obwohl ja auch der erste Teil bereits ziemlich einfach war, setzt Baphomets Fluch 2 noch einen drauf: Das Spiel ist vollkommen linear und gibt dem Spieler noch nicht mal mehr pro forma die Möglichkeit, das nächste Reiseziel auszuwählen. Die Rätsel befinden sich auf einem sehr offensichtlichen Niveau. Stattdessen wird der Spieler mit mehr Schein als Sein beschäftigt: Es gibt tatsächlich ausufernden Szenerien voller Objekte und Personen, in denen man stundenlang Dinge untersuchen und mit Menschen sprechen kann, die aber von keinerlei Relevanz für den Spielfortschritt sind. Und dann gibt es auch noch ein Labyrinth. Tolle Idee.

Spieler, denen hauptsächlich an guter Grafik und einfachem Durchkommen gelegen ist, werden nicht enttäuscht. Veteranen des Genres, die dagegen eher ihr Gehirn trainieren möchten, wohl schon.

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