Advanced Destroyer Simulator

Firma:
Futura
Jahr:
1990
System:
Amiga (OCS)
Genres:
Strategie / Simulation
Tags:
Historisch / Schifffahrt / Krieg
Sprachen:
Englisch / Französisch
Mittlere Wertung:
3/5

Meinung damals

Also keine Spitzensimulation, aber genau das Richtige für Anfänger, die einen problemlosen Einstieg ins Genre suchen.

Kate Dixon, Amiga Joker 03/91 

Die Advanced Destroyer Simulator ist also kein Game für Kapitäne mit schnellem Abzugsfinger, sondern eher ein Game für kühle Rechner und Taktiker. Anker auf…

Dirk Fuchser, ASM 05/91 

Wasserratten, die ungerne ein dickes Handbuch wälzen, bevor sie sich auf hohe See begeben, werden den Advanced Destroyer Simulator lieben. Denn im Advanced Destroyer Simulator wird, wie auch schon im Vorläuferspiel Sherman M4, Action groß geschrieben. Auslaufen aufspüren und losballern heißt die Devise – taktischer Freiraum bleibt kaum übrig. […] Für einen beinharten Simulationsexperten wird etwas zu wenig geboten.

Michael Hengst, Power Play 05/91 

Bericht von Mr Creosote (04.04.2015) – Amiga (OCS)

Eine ganze Flotte zu simulieren ist schwierig. Wenn man die Managementaufgabe nicht gleich an den Spieler abtritt, ihn also zum Kommandeur macht, doch dann ist das Spiel ein taktisches. Will man im Simulationsgenre bleiben, sollte man besser…

Advanced Destroyer Simulator vermeidet diese nicht-trivialen Aufgaben völlig und schafft damit eine beinahe paradoxe historische Situation. Der Spieler übernimmt einen britischen Zerstörer im 2. Weltkrieg. Ein einsamer Zerstörer, der mit großer Häufigkeit auf feindliche Verbände in überlegener Zahl trifft. Was im Mittelmeer (wo die Briten sich mit der umfangreichen italienischen Flotte herumschlagen mussten) noch vorstellbar scheint, wird im Ärmelkanal und der Nordsee (wo die Briten zumindest über Wasser klar überlegen waren) geradezu absurd.

Eine Beobachtung, die kleinlich wirken mag, aber eben die Richtung für das gesamte Spiel vorgibt. Hierbei handelt es sich um eine leichtgewichtige Simulation, die stellenweise mehr an Wing Commander als Silent Service erinnert: Ein geübter Finger am Abzug der vier Kanonen ist meist hilfreicher als die eher simpel gehaltenen taktischen Pläne, die man sich zum Erreichen der Missionsziele zurechtlegen könnte.

In den meisten Missionen dreht es sich um Patroullien oder Überfälle. Die erfolgsversprechende Taktik ist also, allzu große Gefahren zu meiden, gegnerische Schiffe voneinander zu trennen und einzeln auszuschalten: Flotten, die gemeinsam aus Zerstörern und U-Booten bestehen, sind praktisch unschlagbar. Nur selten wird von dieser Standardformel abgewichen, aber immerhin gibt es diese seltenen Ausnahmen überhaupt, beispielsweise in Form der Verteidigung eigener Konvoys.

Die Einstellparameter, wie beispielsweise unbegrenzte Munition und Torpedos oder die Anzeige der Gegner auf der Seekarte, bevor sie in die Reichweite des Radars kommen (was aufgrund der ohnehin fest geskripteten Wege dem Spieler nur die ersten Anläufe rein zum Herausfinden dieser erspart), sorgen für einen generell moderaten Schwierigkeitsgrad. Trotzdem kann immer ein einziges unglückliches Zusammentreffen das Ende bedeuten – so ist es zu begrüßen, dass die Missionen generell nur aus wenigen Unterschritten bestehen.

ADS ist kein schlechtes Spiel. Die Grafik, die Bedienung und die Missionen sind allesamt solide gemacht und sorgen einige Zeit für Unterhaltung. Das Hauptproblem des Spiels liegt in seiner konzeptuellen Beschränkung: Die Einsatzmöglichkeiten eines Zerstörers sind nun mal vergleichsweise trocken. U-Boote erlauben in den gleichen Situationen eine Vielzahl möglicher taktischer Herangehensweisen, während Zerstörer eigentlich immer das gleiche tun. Wäre dies eine U-Boot-Simulation, hätte auch die Ausgangssituation des Einzelschiffes viel mehr Sinn ergeben. Es sind viel mehr U-Boot-Simulationen als Zerstörersimulationen auf dem Markt. Und dies illustriert den Grund dafür.

Archivierte Berichte

Bericht von Mr Creosote (25.11.2000) – Amiga (OCS)

Jeder, der dieses Spiel ausprobiert, wird die Ähnlichkeit mit Silent Service bemerken. Grafik, Sound und sogar die Bedienung sind fast identisch. Und auch das Thema unterscheidet sich nur unwesentlich: Statt eines U-Boots hat man hier einen britischen Zerstörer im 2. Weltkrieg zu befehligen. Doch gibt es keinen Karriere-Modus. Man wählt einfach eine der vorgegebenen Missionen, die entweder in der Nordsee, dem englischen Kanal oder dem Mittelmeer stattfinden. Das Ziel ist meistens, ein paar gegnerische Schiffe zu versenken. Wieder ist man auf sich selbst gestellt, also muss man versuchen, die Gegner voneinander zu trennen. Dann versenkt man sie mit Kanonen und Torpedos. Wenn man gerade besonders patriotisch gestimmt ist, kann man sie auch selbstmörderisch rammen… Die Italiener/Deutschen besitzen ein paar verschiedene Schiffstypen und U-Boote. Besonders gemischte Flotten sind schwierig zu besiegen. Aber es ist immer möglich, die Missionen zu gewinnen - niemals ist es zu unfair! Obwohl ADS sich wirklich redlich bemüht, seinem Vorbild nachzueifern, kommt es doch nicht ganz an es heran. Ein Zerstörer ist einfach weniger faszinierend als ein U-Boot. Sicher, es macht Spaß, aber die bestimmte Athmosphäre, die Silent Service zu einem Klassiker macht, fehlt. Mit einem großen Schiff frontal anzugreifen ist einfach nicht das selbe wie sich von unten anzuschleichen, und einen Überraschungsangriff zu starten…

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